Bibbles Antwort auf Adobe Lightroom

In der kommenden Version 5 wandelt sich Bibble zur kompletten Raw-Workflow-Lösung im Stil von Adobe Lightroom und Apple Aperture.

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Eine Weile sah es so aus, als würden Adobe und Apple das Rennen um die beste Raw-Workflow-Lösung unter sich ausmachen. Doch auf der Photokina meldet sich jetzt ein alter Bekannter der Szene zu Wort. Hier präsentiert BibbleLabs erstmals die kommende Version 5 seines Raw-Konverters Bibble einem breiteren Publikum – eine viel versprechende Demonstration, die Lust aufs Endprodukt weckt.

Äußerlich ist die Software kaum wiederzuerkennen: Die verwirrende Masse an Paletten der Vorgängerversion ist einer klaren, übersichtlichen, in stylishem Schwarz-Grau gehaltenen Oberfläche gewichen – und sieht Adobe Lightroom damit zum Verwechseln ähnlich. Auch mit dem Schwenk vom reinen Raw-Konverter hin zur Raw-Workflow-Lösung meldet Bibble den Anspruch an, in der Aperture/Lightroom-Liga mitzuspielen, setzt dabei aber eigene Akzente.

Anders als Aperture oder Lightroom ist Bibble keine reine Datenbank, sondern lässt sich auch als Browser-Konverter-Kombi verwenden. Mit NoiseNinja hat sich Bibble-Gründer Eric Hyman zudem den derzeit besten Entrauschen-Filter eingekauft. Das NoiseNinja-Plug-in sitze am Anfang der RAW-Pipeline, erklärte Hyman gegenüber heise online, und zwar noch vor der Bayer-Interpolation. Der Filter soll die Störungen also in ihrer ursprünglichen Form behandeln, bevor sie durch Interpolation oder anderweitige Bearbeitung verstärkt werden. Generell arbeite jedes Bibble-Plug-in auf RAW-Basis und somit nicht-destruktiv.

Die klassischen nicht-destruktiven Einstellungen für Weißabgleich, Kontrast-, Belichtungs- und Farbkorrektur erweitert Bibble mit einer fein implementierten selektiven Korrektur: Mit Hilfe von Bézier- und Freihandpfaden lässt sich die Wirkung beliebiger Bibble-Filter auf ausgewählte Bildregionen eingrenzen – wodurch beispielsweise sehr differenzierte Weißabgleichs- und Farbkorrekturen gelingen.

Bezüglich der Performance gibt sich der Raw-Konverter als das, wovon Besitzer von Multi-Core-Maschinen in ihren schlaflosen Nächten träumen. Die Software verteile in allen Stufen des Workflows – vom Import über die Bearbeitung bis hin zum Konvertieren – sämtliche Prozesse auf alle verfügbaren CPUs, sei aber auch auf einfachen Systemen um ein Mehrfaches schneller als die Konkurrenz, so der Hersteller. An solchen Versprechen muss sich die finale Release dann wohl messen lassen. Sie soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. (atr)