Bill Gates' Mini-AKW kommt nach Wyoming

Der erste Natrium-gekühlte Reaktor soll in dem Bundesstaat am Standort eines stillgelegten Kohlekraftwerks entstehen.

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Die Anlage in einer Computergrafik.

(Bild: PacifiCorp)

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Das von Bill Gates gegründete Unternehmen Terrapower soll zusammen mit dem Energieversorger PacifiCorp im US-Bundesstaat Wyoming ein Natrium-gekühltes Atomkraftwerk mit 345 MW Leistung bauen. Das haben die beiden Unternehmen zusammen mit dem Gouverneur des Bundesstaates Mark Gordon bekannt gegeben.

Als Standort werde ein ausgedientes Kohlekraftwerk präferiert, geht aus einer PacifiCorp-Mitteilung hervor. Momentan werden mögliche Standorte bewertet, bis Ende dieses Jahres soll einer feststehen. Davor wollen die Beteiligten noch Öffentlichkeitsarbeit leisten sowie behördliche Genehmigungen auf Landes- und Bundesebene einholen.

Bei dem auch "Mini-AKW" genannten Kraftwerk soll es sich um ein Demonstrationsprojekt handeln. Mit dem voll funktionsfähigen Kraftwerk mit einem Energiespeicher auf Salzbasis würden die Planung, der Bau und die Betriebsmerkmale der Natrium-Technologie getestet, heißt es.

Das US-amerikanische Energieministerium vereinbarte mit Terrapower im Mai 2021 eine Finanzspritze von 80 Millionen US-Dollar. Der US-Kongress hat laut Mitteilung für derlei Projekte bisher 160 Millionen US-Dollar bereitgestellt. Wie viel Geld das geplante Demonstrationsprojekt kosten soll, wurde nicht bekannt gegeben.

Das Atomkraftwerk mit Natriumkühlung hat Terrapower zusammen mit GE Hitachi entwickelt. Als Brennstoff dient niedrig angereicherte Uran mit einem Gehalt von 5 bis 25 Prozent an Uran-235. Das System soll über fünf Stunden lang auch 500 MW leisten können, um Spitzenbedarfe kurzfristig bewältigen zu können. Natrium wird wegen seiner gegenüber Wasser höheren Wärmeübertragung verwendet und soll für Wärmefreisetzung auf relativ kleinem Raum besser geeignet sein. Gates, der Terrapower vor 15 Jahren mitgründete, bezeichnete Natrium in einem Grußwort als einen "Game Changer" für die Energieindustrie.

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Abgesehen von dem bisher immer noch ungelösten Problem der Endlagerung des anfallenden Atommülls wenden Kritiker ein, um dem Klimawandel schnell und wirksam beizukommen dauere der Bau von neuen Atomkraftwerken zu lange. Besser sei es, auf bereits bestehende und sofort einsetzbare Erzeugung erneuerbarer Energie zu setzen. Bill Gates hingegen sieht die Atomkraft als den besten Weg, da sie Energie zu allen Tages- und Jahreszeiten beständig liefern könne.

(anw)