Bill Gates, ein Amerikaner in Paris

Der Microsoft-Gründer traf sich mit Staatspräsident Jacques Chirac, unterzeichnete ein Abkommen mit Dassault Systems und präsentierte eine weitreichende Vereinbarung mit der UNESCO.

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Von
  • Detlef Borchers

Nach dem Besuch von Microsofts IT-Forum in Kopenhagen, auf dem er das Ende der Passwörter verkündete, landete Microsofts Chief Software Architect Bill Gates gestern in Paris. In der französischen Hauptstadt, die bei ihrem prestigeträchtigen IT-Projekt zu einem Mix aus Linux und Windows tendiert, galt es, die richtigen "Passwörter" für die Stärkung des Marktes zu finden. Dementsprechend absolvierte Bill Gates ein Mammutprogramm und traf sich mit Staatspräsident Jacques Chirac, unterzeichnete ein Abkommen mit Dassault Systems und präsentierte eine weitreichende Vereinbarung mit der UNESCO.

Bei seinem Treffen mit Chirac stellte Gates vor allem seine Stiftungen vor, die die medizinische Versorgung verbessern und die digitale Kluft verringern sollen. Im Gegenzug wurde Gates von Chirac als Handels-Botschafter gelobt, was als Knurren gegen die Ernennung von Condoleeza Rice zur US-amerikanischen Außenministerin gedeutet werden mag. Bei Dassault Systems, Produzent der 3D-Software Catia und von PLM-Umgebungen (Product Lifecycles Management), unterzeichnete Gates ein strategisches Abkommen, um "3D-Software und PLM zu demokratisieren".

Zum Höhepunkt seines Aufenthaltes in Paris unterzeichnete Gates einen Rahmenvertrag mit der UNESCO, um die digitale Kluft in der Welt zu bekämpfen. Zu den Vereinbarungen dieses Vertrages zählt die Generallizenz für die UNESCO, das Solutions Sharing Network von Microsoft als Plattform für Online-Communities zu benutzen. In Paris wurde die Wendung der UNESCO zu Microsoft prompt als Absage an Projekte wie das französische Projekt Aden Mandrakelinux und an das südafrikanische Ubuntu Linux interpretiert. (Detlef Borchers) / (anw)