Bio-Tech zieht in Chips ein

Israelische Wissenschaftler vom Technion-Israel Institute of Technologie haben eine möglicherweise bahnbrechende Innovation entwickelt, um Chips wesentlich kleiner und schneller zu machen.

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Von
  • Florian Rötzer

Israelische Wissenschaftler vom Technion-Israel Institute of Technologie haben eine möglicherweise bahnbrechende Innovation entwickelt, um Chips wesentlich kleiner und schneller zu machen. Wie sie in Nature schreiben, ist es ihnen gelungen, eine Verbindung aus DNS-Strängen zwischen zwei Elektroden aus Gold in einem Abstand von 12 Micron wachsen zu lassen. Durch Anlagerung von Silberatomen stellten sie dann einen extrem dünnen und Elektrizität leitenden Draht von 100 Nanometern Breite her, der drei Mal so dünn ist wie die feinsten Verbindungen, die man heute machen kann. Die Wissenschaftler glauben, daß mit dieser Technik irgendwann auch Drähte mit einem "Umfang" von nur einem Nanometer (0,000 000 001 m) herstellbar wären. Dadurch könnten Chips nicht nur um Größenordnungen kleiner und schneller werden, sie würden auch weniger Energie verbrauchen und weniger Wärme abgeben.

Da die herkömmliche Technik zur Produktion von Chips an das Ende der Miniaturisierungsmöglichkeiten gestoßen sei, sind nach Ansicht der Wissenschaftler zur weiteren Miniaturisierung der Elektronik Materialien notwendig, die sich selbst zusammenfügen. "Wir brauchen Moleküle, in die wir Informationen enkodieren können, die sie später veranlassen, sich zu komplexen Strukturen zusammenzufügen", sagt Dr. Uri Silvan, ein Mitglied des Teams. Das eben sei eine Eigenschaft der DNS. Wenn es gelänge, mit der Hilfe von DNS funktionstüchtige Schaltkreise herzustellen, zieht die Biotechnologie in die Computerindustrie ein. (fr)