BioTrusT-Projekt: Fingerabdruck-Verfahren kommen gut an

Unter den biometrischen Identifikationsverfahren stößt die Fingerabdruck-Erkennung auf besonders positive Resonanz; viele Fragen bleiben allerdings noch offen.

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Unter den biometrischen Identifikationsverfahren stößt die Fingerabdruck-Erkennung auf besonders positive Resonanz. Dieses Ergebnis präsentierten die Teilnehmer auf einem Workshop, der gestern zum Abschluss der Vorphase des BioTrusT-Projekts stattfand. Biometrische Verfahren wie Fingerabdruck-, Gesichts- oder Stimmerkennung sollen in Zukunft herkömmliche Methoden wie Passwörter oder PINs ersetzen.

Einer der Projektpartner, die Sparkassen-Finanzgruppe, hat einen Pilotversuch mit verschiedenen biometrischen Verfahren in einigen Sparkassen-Filialen durchgeführt, um deren Eignung in der Kundenselbstbedienung, im Homebanking und im internen IT-Bereich zu untersuchen. Negativ fiel hier der langsame Identifikationsvorgang auf. Die Kunden erwarteten von den neuen Methoden aber hauptsächlich mehr Bequemlichkeit; ein Rückschritt werde nicht akzeptiert. Die eingesetzten Verfahren müssten zudem noch verfeinert werden, um eine wirklich sichere und eindeutige Erkennung zu gewährleisten, ergaben die Sparkassen-Untersuchungen.

Offen sind zudem Fragen zur behindertengerechten Gestaltung, zur Auslösung eines Notalarms, zu Alternativlösung bei Verletzungen und zum kryptographischen Schutz der biometrischen Daten. Der ebenfalls am Projekt beteiligte Datenschutzbeauftragte für Schleswig-Holstein gibt zu bedenken, dass man die Entstehung vieler verschiedener biometrischer Datenbanken verhindern müsse, die der Betroffene nicht mehr kontrollieren könne. Vielmehr sollten die biometrischen Referenzdaten im Verfügungsbereich des Benutzers bleiben, also beispielsweise in verschlüsselter Form auf einer SmartCard gespeichert werden.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert. Beteiligt sind außerdem die TeleTrusT Deutschland, die Fachhochschule Gießen-Friedberg, die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände und verschiedene Biometrie-Anbieter. In der Hauptphase des Projekts wollen die Initiatoren eine Standardisierung verschiedener Biometrie-Verfahren erreichen und einen breit angelegten Feldversuch durchführen, um die Erhebungen der Vorphase zu validieren. (atr)