Biometrie gegen Drogenkonsum durch Minderjährige

Das unweit der deutsche Grenze gelegene Venlo hat ein besonderes Drogenproblem, weil es Kunden aus dem gesamten Ruhrgebiet anzieht. Ein lokaler Coffeeshop führt nun eine Kundenkarte mit digital gespeichertem Fingerabdruck ein.

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Von
  • Detlef Borchers

Nach einem Bericht der Tageszeitung De Limburger setzt ein Coffeshop in Venlo auf eine biometrische Lösung, um zu verhindern, dass Minderjährige so genannte Softdrugs (Cannabis-Produkte) kaufen. In der Vergangenheit hatte der Cofeeshop "Nobody's Place" in Venlo Magnetkarten an Cannabis-Käufer ausgegeben. Etwa 35.000 Personen bekamen diese kostenlose Mitgliedskarte nach der Überprüfung ihres Alters: Minderjährige dürfen sich nach niederländischem Recht nicht in Coffeeshops oder in ihrer unmittelbaren Umgebung aufhalten.

Dennoch gab es Fälle, in denen Erwachsene ihre Karte an Jugendliche weitergaben. Die Einführung eines Fingerabdruckscanners soll diesen Missbrauch stoppen: Der Fingerabdruck wird auf der Mitgliedskarte gespeichert und jeweils am Einlass, am Verkaufstresen und beim Gang zur Toilette abgefragt.

Das unweit der deutsche Grenze gelegene Venlo hat ein besonderes Drogenproblem, weil es Kunden aus dem gesamten Ruhrgebiet anzieht. Über den Fingerabdruck, der zusammen mit dem biometrischen Gesichtsbild ab 2007 in deutschen wie in niederländischen Personalausweisen aufgebracht wird, könnte ein Abgleich der Daten zwischen Coffeeshop und Polizei beziehungsweise Zoll stattfinden. (Detlef Borchers) / (jk)