Birdwatch: Twitter zeigt einigen Nutzern Faktencheck-Hinweise

10.000 Freiwillige kommentieren fragwĂĽrdige Tweets. Das nennt sich Birdwatch. Nun sollen einige US-Nutzer diese Hinweise auch zu sehen bekommen.

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Schattenriss Donald Trumps mit ausgestrecktem Arm und Zeigefinger, dahinter das Twitter-Logo

(Bild: kovop58/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Twitter will häufiger vor Falsch- und Misinformation warnen. Dazu wurde im Vorjahr das Projekt Birdwatch aufgesetzt. 10.000 ehrenamtliche Faktenprüfer annotieren fragwürdige Tweets populärer Nutzer. Twitter hat das evaluiert und setzt nun den nächsten Schritt: Ab sofort wird eine kleine Gruppe zufällig ausgewählter US-Nutzer die Birdwatch-Hinweise direkt bei den als irreführend eingeschätzten Tweets zu sehen bekommen.

Doch wird nicht einfach jede Anmerkung eines Birdwatch-Freiwilligen eingeblendet. Erforderlich ist, dass die Anmerkung Unterstützung anderer Birdwatch-Freiwilliger erhält, die noch dazu unterschiedliche Weltanschauungen haben müssen. Die Idee dahinter ist, dass Hinweise nur dann veröffentlicht werden, wenn sie breite Unterstützung unter den ehrenamtlichen Faktencheckern Twitters erfahren.

User, die die Hinweise dann zu sehen bekommen, können diese Hinweise dann ebenfalls bewerten. Das Projekt mit freiwilligen Faktencheckern für Selbstkontrolle hat Twitter Anfang 2021 ins Leben gerufen. Im Sommer hat das Unternehmen die Nachrichtenagenturen Associated Press und Reuters mit ins Boot geholt. Sie bewerten allerdings nicht einzelne Tweets, sondern die Qualität der Beiträge der Birdwatch-Teilnehmer.

Außerdem teilt das Unternehmen mit, einen Birdwatch-Beirat eingerichtet zu haben. Das Gremium soll das Birdwatch-Projekt beratend unterstützen. Beiratsmitglieder seien Wissenschaftler, die Misinformation, Polarisierung, Online-Manipulation und Belästigung erforschen. Sie kommen von verschiedenen US-Universitäten, darunter das Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Bisher hat Twitter Birdwatch-Beiträge ausgewählten Twitter-Nutzern gezeigt und sie dazu befragt. Demnach habe die Mehrheit der User die Hinweise als hilfreich empfunden, quer durch das politische Spektrum. Nach Lektüre eines Birdwatch-Hinweises hätten Umfrageteilnehmer einem womöglich irreführenden Tweet 20 bis 40 Prozent seltener zugestimmt, als Umfrageteilnehmer, die den Hinweis nicht zu Gesicht bekamen. Diese Ergebnisse sind für Twitter "ermutigend".

Screenshots mit Birdwatch-Hinweisen

(Bild: Twitter)

(ds)