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BitTorrent stellt Peer-to-Peer-Chat-System vor

Jürgen Seeger

Als Antwort auf die flächendeckende NSA-Schnüffelei hat BitTorrent ein Chat-System entwickelt, das ohne zentralen Server auskommt und anonyme, verschlüsselte Kommunikation ermöglicht.

In einem Blog-Beitrag [1] hat ein Mitglied des BitTorrent-Chat-Teams die Eckpunkte eines neuen Kommunikationsdienstes skizziert. Es geht dabei um ein Chat-System, das ohne zentralen Server auskommt und stattdessen auf eine Peer-to-Peer-Kommunikation der beteiligten Clients setzt. Die Benutzer des Chat-Clients identifizieren sich nicht durch einen Login-Namen, sondern ihre Identität wird durch ein Public-Private-Schlüsselpaar dargestellt.

Distributed Hash Table statt Verzeichnisserver: BitTorrent Chat-

(Bild: BitTottent)

Für einen Verbindungsaufbau reicht die gegenseitige Kenntnis der öffentlichen Schlüssel. Die Kommunikationsdaten werden durch via Forward-Secrecy [2]-Verfahren generierte temporäre Sitzungsschlüssel kodiert, sodass auch bei Kompromittierung der geheimen Schlüssel der Kommunikationspartner die Daten nicht nachträglich entschlüsselt werden können.

Den Bezug zwischen IP-Adresse und identifizierendem Schlüsselpaar stellt der Chat-Client her. Eine Suche nach einem Kommunikationspartner läuft statt über einen zentralen Verzeichnisserver über sogenannte Distributed Hash Tables (DHT), immer weiter expandierte Nachbar-Client-Anfragen, wie es auch bei den zur Verbreitung von Software und Medien eingesetzten BitTorrent und µTorrent der Fall ist.

Wer aktiv an Tests der Alpha-Version teilnehmen will, kann sich bei den Entwicklern dafür online [3] bewerben.


(js [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-2071268

Links in diesem Artikel:
[1] http://engineering.bittorrent.com/2013/12/19/update-on-bittorrent-chat/
[2] https://www.heise.de/hintergrund/Forward-Secrecy-testen-und-einrichten-1932806.html
[3] http://labs.bittorrent.com/experiments/bittorrent-chat.html
[4] mailto:js@ix.de