BitTorrent wandelt sich zur vollständigen Tauschbörse

Bisher fehlte BitTorrent ein wichtiges Ingredienz zur vollständigen P2P-Tauschbörse im klassischen Sinn: die Suchfunktion. Nun wurde die BitTorrent-Homepage zu einer Art Google für Torrents umgestaltet.

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Von
  • Volker Zota

BitTorrent-Erfinder Bram Cohen hat die BitTorrent-Homepage zu einer Art Google für Torrents umgewandelt. Dabei versucht Cohen, sich die Finger nicht allzu schmutzig zu machen: Statt wie die vor einigen Monaten geschlossene populäre Torrent-Site Suprnova.org die gefundenen .torrent-Dateien selbst zu verlinken, gibt er nur die URL des Trackers an, auf dem sie gefunden wurde. Ob das juristisch wasserdicht ist, bleibt abzuwarten. Der Entwickler kündigte jedenfalls an, sich bei der Suchmaschine gesetzeskonform verhalten zu wollen. So will er auf Hinweis der Rechteinhaber urheberrechtsverletzende Suchtreffer blockieren, solche allerdings nicht von vornherein ausblenden, heißt es in US-Medienberichten.

BitTorrent funktioniert anders als eDonkey, KaZaA & Co. Die für einen Download benötigten so genannten .torrent-Dateien muss man entweder von einer Website oder dem "Tracker" direkt herunterladen, um sich an dem Tausch der entsprechenden Dateien beteiligen zu können. Aber man kann Websites -- wie hinlänglich aus der klassischen Warez-Szene bekannt -- vergleichsweise schnell vom Provider sperren lassen. Entsprechend haben es BitTorrent-Anwender, die auf urheberrechtlich geschützte Inhalte aus sind, vergleichweise schwer.

Die Suchmaschine soll laut Cohen deutlich effizienter sein als sein als andere Torrent-Suchhilfen wie beispielsweise bitoogle. Diesem "Werbeversprechen" ist anzumerken, dass der BitTorrent-Entwickler mit der um sein P2P-Netzwerk rankenden gleichnamigen Firma BitTorrent auch Geld verdienen will. Sollte sich BitTorrent.com als "offizielle" Torrent-Suchseite etablieren und Cohens Plan aufgehen, dürfte die bisher nur für Downloads der neuen Programmversionen des offiziellen Client benötigte Website im Nu zur Hauptanlaufstelle für alle Nutzer avancieren.

Erst kürzlich erweiterte Cohen den offiziellen BitTorrent-Client um einen Modus, der auch ohne Tracker auskommt -- eine Funktion, die der alternative P2P-Client Azureus schon Wochen zuvor integrierte. (vza)