Umfrage zu Chip-Implantaten: 39 Prozent gruseln sich, 35 Prozent nicht abgeneigt

39 Prozent der Deutschen haben Angst vor Chips unter der Haut, 35 Prozent können sich die Implantate grundsätzlich vorstellen. Das zeigt eine Bitkom-Umfrage.

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Chip-Implantat zwischen Daumen und Zeigefinger von einer in einem Labor arbeitenden Person.

(Bild: Microgen/Shutterstock.com)

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Wird der Mensch bald zum Cyborg? Dieser Zukunft scheinen viele nicht abgeneigt, wie aus einer Bitkom-Umfrage hervorgeht. 35 Prozent der Befragten in Deutschland würden sich einen Mikrochip unter die Haut implantieren lassen, um beispielsweise ihren Blutzuckerspiegel zu messen, weitere 2 Prozent gaben an, bereits ein solches Implantat zu besitzen. 58 Prozent lehnen diese Option ab. Das geht aus einer Umfrage hervor, an der rund 1000 Menschen teilgenommen haben.

Demnach ist die Akzeptanz von Chip-Implantaten insbesondere im medizinischen Bereich hoch, wie aus der Umfrage hervorgeht. 82 Prozent derjenigen, für die ein derartiges Implantat infrage kommt, würden dies zur Behandlung schwerer Krankheiten tun und 79 Prozent zur Linderung starker Schmerzen. Bei Behinderungen, die durch ein Implantat möglicherweise behoben werden könnten, liegt die Zustimmung bei 60 Prozent.

"Chip-Implantate werden bereits bei bestimmten Krankheitsbildern wie Parkinson oder Epilepsie eingesetzt. [...] Je wirkungsvoller diese Technologien im Kampf gegen schwere Krankheiten und körperliche Einschränkungen ist, desto eher wird sie akzeptiert", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Anfang des Jahres wurde bekannt, dass die Firma Neuralink einem Patienten ein Brain-Computer-Interface transplantiert hatte.

Neben medizinischen Anwendungen würden 17 Prozent der Befragten die Chips auch nutzen, um Gesundheitsdaten wie die Blutgruppe oder den Impfstatus zu speichern. 59 Prozent gehen sogar davon aus, dass implantierte Chips die Medizin revolutionieren könnten.

Für einen Teil der Befragten könnten die Chip-Implantate auch im Alltag eine Rolle spielen. So würden 39 Prozent der Befragten, die sich grundsätzlich eine Implantation vorstellen können, beispielsweise einen NFC-Chip zur Steuerung von elektronischen Türöffnern nutzen, 38 Prozent darauf Personalausweis oder Führerschein speichern und 22 Prozent damit bezahlen.

Trotz der hohen Akzeptanz gibt es auch Bedenken: 41 Prozent der Befragten halten den Einsatz der Chips für unethisch, 39 Prozent gruselt die Vorstellung. 28 Prozent derjenigen, die sich Chip-Implantaten gegenüber offen zeigten, hoffen mit diesen auf zusätzliche Fähigkeiten. Sechs Prozent würden den Chip nutzen, um ihre Visitenkarte immer dabei zu haben.

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(mack)