Bitkom-Umfrage: Unternehmen sorgen sich wegen Abhängigkeiten von den USA

Kurz nach der Anhörung zum Thema "Open Source" im Digitalausschuss veröffentlicht der IT-Branchenverband Bitkom eine Umfrage zur Sorge aufgrund der Abhängigkeit von den USA. Einig sind sich die Experten als auch die vom Bitkom befragten Unternehmen, unabhängig von den USA werden zu wollen. Demnach sehen laut Umfrage 79 Prozent der 329 befragten Tech-Unternehmen das Vertrauen in die Vereinigten Staaten aufgrund der letzten Wahlergebnisse "geschwächt oder zerstört".

78 Prozent befürchten zudem, dass der Sieg von Donald Trump auch negative Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft hat. Während 24 Prozent laut Bitkom-Umfrage positive Auswirkungen auf ihr Unternehmen erwarten, befürchten 36 Prozent negative Auswirkungen. Eine Mehrheit von 92 Prozent fordert, dass Deutschland unabhängiger von den USA werde. Ebenfalls werden von 86 Prozent der Befragten mehr europäische Hyperscaler gefordert.

"Deutschland muss sich stärker, resilienter und chancenorientierter aufstellen. Dafür müssen wir technologisch und wirtschaftlich unabhängiger werden. Unsere digitale Souveränität ist ausschlaggebend dafür, ob wir auf internationaler Ebene künftig noch als starker Player wahrgenommen werden und handlungsfähig sind", sagt dazu Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst.

Europa liegt in der Leistung von Rechenzentren deutlich hinter den USA oder China zurück, wie eine kürzlich veröffentlichte Bitkom-Studie zeigt. "In den USA werden jedes Jahr zwei- bis dreimal so viele Rechenzentrumskapazitäten neu zugebaut, wie in Deutschland überhaupt installiert sind", so Wintergerst. Laut Bitkom-Umfrage sind 80 Prozent der Digitalunternehmen der Ansicht, Deutschland und Europa könnten von den USA weiter abgehängt werden. Nur 16 Prozent halten die USA für einen verlässlichen Partner.

(mack)