Blitzer, Unfälle, Gefahren: Apple bereitet Maps auf Nutzermeldungen vor

Apple testet neue Funktionen für seinen Kartendienst: Ähnlich wie bei Navi-Konkurrenten können Nutzer künftig selbst Verkehrsbehinderungen melden.

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Apple Maps Kamerawagen

Kamera-Auto für Apple Maps, gesehen im Juni 2020 in Köln.

(Bild: Olaf Gedanitz/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Apple will seinen Kartendienst um Nutzermeldungen zu Verkehrsstörungen erweitern. In iOS 14.5 wird ersten Betatestern beim Start der Zielführung mitgeteilt, dass sie Ereignisse melden können: Angeboten werden dafür von Apples Karten-App die drei Kategorien Unfälle, Gefahren und Blitzer. Ob derart gemeldete Verkehrsereignisse unmittelbar dann auch für andere Nutzer in der Karten-App angezeigt oder erst in irgendeiner Form überprüft werden sollen, bleibt vorerst unklar.

Mit diesen zusätzlichen Funktionen würde Apples Kartendienst einen Schritt weiter zu Konkurrenten wie Waze oder auch Apps klassischer Navi-Anbieter aufschließen, in denen schon lange etwa mobile Radarfallen gemeldet werden können; bei Waze können sich Nutzer selbst vor Polizeikontrollen warnen. Auch im großen Konkurrenten Google Maps können derartige Verkehrsbehinderungen gemeldet werden – allerdings nicht in Deutschland. Ob Apple die Funktionen hierzulande einführen will, ist unbekannt, die Betatests scheinen bislang ausschließlich mit US-Nutzern durchgeführt zu werden.

Geschwindigkeitsbeschränkungen zeigt Apple Maps bereits in verschiedenen Ländern an, auch stationäre Radarfallen sind in manchen Regionen integriert, bislang ist das auf USA, Großbritannien und Irland beschränkt – diese Daten werden allerdings nicht von Nutzern beigesteuert, sondern vom Anbieter selbst eingespeist. Wer die Ortungsdienste seines iPhones aktiviert hat, steuert automatisch auch Daten zu Apples Verkehrsdatenbank bei, etwa für Stauinformationen oder um die Verkehrsdichte auf bestimmten Straßen zu erfassen. Auch der vom iPhone gemessene Luftdruck wird an Apple übermittelt; alles anonym, betont der Hersteller.

Mit Milliardeninvestitionen arbeitet Apple seit mehreren Jahren an einer weitreichenden Überarbeitung seines Kartendienstes. Das neue, detailliertere Kartenmaterial von Apple Maps ist inzwischen auch in ersten europäischen Ländern – Großbritannien und Irland – verfügbar. Im vergangenen Jahr hat Apple zudem seine Kamerawagenflotte erneut durch Deutschland geschickt, um zu vermessen und Bilder aufzunehmen. Einen Termin für den Start des neuen Kartenmaterials in Deutschland liegt noch nicht vor, auch mit iOS 14 neu eingeführte Funktionen wie die Fahrradnavigation gibt es hierzulande bislang nicht.

(lbe)