Blizzard bringt seine Spiele zu Steam

Blizzard veröffentlicht Spiele künftig nicht mehr ausschließlich auf der eigenen Plattform Battle.net. Titel wie "Overwatch 2" gibt es bald auch auf Steam.

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(Bild: Activision Blizzard)

Lesezeit: 3 Min.

Blizzard bietet Spiele bald auch auf Steam an. Den Auftakt macht der Online-Shooter "Overwatch 2", kündigte Blizzard an. Zuvor waren die Titel des Entwicklerstudios nur auf der hauseigenen Plattform Battle.net verfügbar. Man wolle mit dem Steam-Release so viele Spieler wie möglich verbinden, teilte Blizzard mit. Die "Call of Duty"-Spiele der Mutterfirma Activision werden bereits auf Steam angeboten. Wer Blizzard-Spiele auf Steam kauft, muss trotzdem einen Battle.net-Account und die App besitzen, um das Spiel dort zu aktivieren und zu starten.

Eine Steam-Seite zu "Overwatch 2" hat Blizzard bereits eingerichtet, dort ist der Shooter ab dem 10. August verfügbar. "Es ist unser Ziel bei Blizzard, den Spieler:innen zuzuhören und zu versuchen, ihre Erwartungen in jeder Hinsicht zu übertreffen", sagt Blizzard-Präsident Mike Ybarra. "Battle.net wird auch weiterhin Priorität haben, aber wir verstehen, dass einige Spieler:innen die Option haben möchten, unsere Spiele auf Steam zu spielen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Valve, um dies zu ermöglichen."

Auch Gabe Newell, Chef von Steam-Betreiber Valve, freut sich: "Gamer:innen erhalten eine weitere Plattform, auf der sie ein beliebtes Spiel mit den Funktionen von Steam nutzen können, und Entwickler:innen profitieren davon, mit dem talentierten Team bei Blizzard zusammenarbeiten zu können, um unsere Funktionen und die Kompatibilität mit Overwatch 2 weiterentwickeln zu können."

Unklar ist noch, welche Blizzard-Spiele abseits von "Overwatch 2" zu Steam kommen – das Studio schreibt in einer Mitteilung lediglich von einer "Auswahl unserer Spiele". Ebenfalls nicht bekannt ist, ob Valve und Blizzard Absprachen zu Sonderkonditionen getroffen haben. Denn normalerweise verlangt Valve bis zu 30 Prozent der Umsätze, die mit auf Steam vertriebenen Videospielen umgesetzt werden. Für viele Entwicklerstudios ist das zu viel.

Mehrere größere Spielefirmen haben in den vergangenen Jahren mit eigenen Launchern und Plattformen experimentiert, um alle Umsätze behalten zu können. Dazu gehören sowohl Bethesda als auch Ubisoft. Beide Studios haben ihre Spiele zumindest teilweise von Steam entfernt, machten aber später einen Rückzieher und brachten sie zur Valve-Plattform zurück. Offenbar ist es schwierig für Studios, auf das große Publikum der meistgenutzten PC-Plattform zu verzichten.

Blizzards Battle.net ist ein Sonderfall: Die Plattform wird seit Ende 1996 angeboten und ist damit deutlich älter als Valves Steam, das seit 2003 existiert. Dass Blizzard seine Spiele nur auf der eigenen Plattform anbietet, war also keine Reaktion auf Steams Geschäftsbedingungen, sondern gepflegte Tradition.

(dahe)