Boeing vergrößert militärische Tankdrohne "MQ-25 Stingray"

Boeing entwickelt die seegestützte autonome Betankungsdrohne "MQ-25 Stringray" so weiter, dass sie auch von Land aus eingesetzt werden kann.

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Die MQ-25 Betankungsdrohne wird selbst über ein Betankungsflugzeug betankt.

Eine autonome MQ-25-Betankungsdrohne (li.) wird von einem KC-46-Betankungsflugzeug (re.) in der Luft betankt.

(Bild: Boeing)

Lesezeit: 2 Min.

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Boeing beabsichtigt, eine vergrößerte Version des unbemannten, autonomen Tankflugzeugs "MQ-25 Stingray" zu bauen. Das Design stellte Boeing am Montag auf der Air Space & Cyber Conference der Air & Space Forces Association vor. Die überarbeitete Tankdrohne soll in der Spannweite vergrößert und dann etwa 40 Prozent mehr Tankvolumen bieten. Damit soll die landgestützte Drohne künftig besser die Betankungspläne der U.S. Air Force (USAF) erfüllen, Kampfflugzeuge in umkämpften Gebieten in der Luft betanken zu können.

Der Entwurf von Boeing sieht vor, dass die für die U.S. Navy geschaffene, seegestützte MQ-25 in ihrer Spannweite von 75 auf 92 Fuß (etwa 23 auf 28 m) erweitert wird. Die landgestützte Version, MQ-25 Land Based Variant (LBV) benötigt dann auch keine einklappbaren Flügel mehr, wie die ursprüngliche Version für die Navy, um sie besser auf Booten unterbringen zu können. Die Vergrößerung der Tragflächen geht einher mit einem größeren Volumen für Treibstoff, den die Tankdrohne in den Flügeln mitführt. Rund 40 Prozent mehr Treibstoff soll das unbemannte Tankflugzeug für die Luftbetankung von Kampfflugzeugen dann mitführen können.

Über einen eigenen Betankungsausleger soll die MQ-25 LBV nicht verfügen. Stattdessen kommt ein Schlauch-Übergabesystem zum Einsatz, das die Betankung von Kampfflugzeugen der USAF möglich macht.

Boeing konzentriert sich bei dem neuen Design der Drohne ausschließlich auf die Tragflächen. Der Rumpf sowie die Rolls Royce AE 3007N Triebwerke und die Missionssysteme sollen beibehalten werden. Bei Modellierungen und Simulationen kam heraus, dass eine Spannweite von 92 Fuß die optimale Spannweite für die Betankungen darstellt.

Die Luftbetankung durch die Tankdrohne ist besonders in umkämpften Umgebungen vorgesehen, in denen herkömmliche, größere Betankungsflugzeuge, wie etwa eine Boeing KC-46 Pegasus, zu leicht Ziel von feindlichen Angriffen sind. So könnte eine MQ-25 LBV in sicherem Luftraum von einer KC-46 aufgetankt werden und diese dann die autonome Betankung von Kampfflugzeugen in umkämpften Gebieten vornehmen.

Die größere Spannweite der MQ-25 LBV soll außerdem den Raum für weitere Einsatzmöglichkeiten erweitern. So könnte die Drohne etwa mit Waffen bestückt werden. Zusätzlich eigne sie sich für die Aufklärung, Überwachung, luftgestützte Frühwarnung und elektronische Kampfführung.

(olb)