Börse: Paypal übertrifft die Erwartungen
Der Zahlungsdienstleister Paypal punktet mit stabiler Geschäftsentwicklung bei den Analysten. Den Wettbewerb mit Apple und Google scheut die Firma nicht.
Der Zahlungsdienstleister Paypal konnte Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal des Geschäftsjahres deutlich steigern und damit Befürchtungen entgegentreten, dass das Kerngeschäft unter verstärktem Wettbewerb von Unternehmen wie Apple oder Google leiden könnte. Die Paypal-Aktie zog im Tagesverlauf deutlich an und liegt zur Stunde knapp acht Prozent im Plus.
6,6 Milliarden Transaktionen
Für das zweite Quartal verzeichnet Paypal Umsatz von 7,89 Milliarden US-Dollar, das entspricht einem Zuwachs von acht Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Mehr als doppelt so stark gewachsen ist der Betriebsgewinn, nämlich um 17 Prozent auf 1,33 Milliarden Dollar. Davon verblieben gleich 1,13 Milliarden Dollar als Nettogewinn, ein Plus von zehn Prozent im Vorjahresvergleich. Den operativen Cashflow konnte das Unternehmen sogar von -200 Millionen auf +1,53 Milliarden Dollar drehen; im Vergleichzeitraum des Vorjahres hat Paypal deutlich mehr Darlehen vergeben als Rückzahlungen erhalten, was sich nun gedreht hat.
Paypal hat im Quartal 6,6 Milliarden Bezahlvorgänge (plus acht Prozent) mit einem Gesamtvolumen von 416,8 Millarden US-Dollar (plus elf Prozent) abgewickelt. Das Unternehmen verzeichnet 429 Millionen aktive Nutzerkonten, was etwa auf Vorjahresniveau ist.
An der Wall Street wurde befürchtet, dass große Unternehmen wie Apple und Google mit ihren verstärkten Aktivitäten im Payment-Sektor das Kerngeschäft von Paypal schmälern könnten. Auch die Kaufzurückhaltung der US-Bürger aufgrund der steigenden Inflation könnte ein Risiko für Paypal darstellen.
"Auf dem richtigen Weg"
"Ich bin zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind", kommentierte CEO Alex Chriss. "Wenn wir uns Zahlen für Desktop und Web ansehen, über die 40 bis 50 Prozent aller Checkouts laufen, sehen wir während der vergangenen vier Jahre keinen Verlust unserer Marktanteile. Wir haben trotz des Wettbewerbs unseren Marktanteil gehalten."
Der Weg, den der neue CEO Alex Chriss eingeschlagen hat, führte über massiven Arbeitsplatzabbau. Nachdem schon sein Vorgänger Anfang 2023 rund 2000 Stellen abgebaut hatte, strich Chriss ein Jahr später erneut 2500 Jobs, was etwa neun Prozent der Belegschaft entsprach.
(vbr)