Borland schwenkt auf .NET ein

Anlässlich der derzeit im kalifornischen Anaheim stattfindenden Entwicklerkonferenz stellte Borland Einzelheiten zur eigenen .NET-Strategie vor.

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Von
  • Jürgen Fey

Anlässlich der derzeit im kalifornischen Anaheim stattfindenden Entwicklerkonferenz Borcon stellte Borland Einzelheiten zur eigenen .NET-Strategie vor. Demnach bekommen die Win32-Version Delphi und das Linux-Tool Kylix mit Delphi for .NET bald eine dritte Variante des objektorientierten Pascal-Systems zur Seite gestellt.

Den Übergang in die .NET-Welt vollzieht der Hersteller in zwei Schritten: Im ersten wird die .NET-Variante von Delphi (Codename "Aurora") in der zweiten Jahreshälfte mit einer .NET-fähigen Version der Borland-eigenen VCL-Bibliothek sowie einem Compiler, der konform zur MSIL (Microsoft Intermediate Language) sein soll, grundlegende Unterstützung der .NET-Umgebung bieten. Delphi 7 und Kylix 3 sollen zudem einige der für den Übergang nach .NET notwendigen Erweiterungen (Namespaces, WebService-Anbindung etc.) auch in die Win32- beziehungsweise Linux-Welt bringen.

Erst im nächsten Jahr folgt dann die endgültige Release (Codename "Galileo"), die alle geplanten Funktionen in der nach wie vor eigenständigen IDE bieten soll. Delphi for .NET wird vollständig auf der CIL (Common Intermediate Language), der CLS (Common Language Specification) und dem .NET-Runtimesystem CLR (Common Language Runtime) aufbauen und sich somit nahtlos in die sprachenunabhängige .NET-Umgebung einfügen. Dabei können Delphi-Applikationen sowohl als "Consumer"-Applikationen wie auch als "Provider"-Bibliotheken fungieren. Zur Borcon zeigte Microsofts .NET-Chefarchitekt Anders Hejlsberg (er entwickelte einst bei Borland den Delphi-Urahnen Turbo Pascal), wie man Delphi-Code auf der Serverseite als WebService nutzen kann.

Um das Erstellen von WebServices noch weiter zu vereinfachen, soll in den nächsten Delphi-Versionen eine einfach gehaltene neue Sprache namens Charlotte enthalten sein. Charlotte wird kompiliert, soll dem Programmierer aber das typische "Skript-Feeling" bieten. Die Sprache baut direkt auf den WebServices auf und bietet XML-basierende Datentypen, reguläre Ausdrücke sowie eine WSDL-konforme Aufrufsyntax. (Jürgen Fey) / (hos)