Boston Dynamics will Roboter nicht zu Kriegswaffen machen

In einem offenen Brief haben sich mehrere Roboter-Hersteller dazu verpflichtet, ihre Roboter nicht zu bewaffnen. Sie sollen friedlichen Zwecken dienen.

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Ein Beispiel für einen nachträglich bewaffneten Roboter.

(Bild: Alexander Atamanov)

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Das zur Hyundai Motor Group gehörende Roboter-Unternehmen Boston Dynamics hat sich in einem offenen Brief zusammen mit weiteren Roboter-Entwicklern dazu verpflichtet, ihre Roboter nicht zu bewaffnen, damit sie in Kriegen nicht als Killerroboter eingesetzt werden können. Stattdessen sollen sie der Gesellschaft dienlich sein und in privaten Haushalten sowie der Industrie eingesetzt werden, heißt es von den Unternehmen am Freitag.

In dem gemeinsam von Boston Dynamics, Agility Robotics, Anybotics, Clearpath Robotics, Open Robotics und Unitree unterzeichneten Brief schreiben die Unternehmen, dass ihre Robotertechnik das Potenzial des Missbrauchs in sich trägt. Sie könnte dazu genutzt werden, um Bürgerrechte zu verletzen und Menschen zu bedrohen. Zudem sei ein Einsatz als Kriegswaffe denkbar. Bewaffnete Roboter könnten dazu ferngesteuert oder autonom eingesetzt werden. Das "werfe neue Risiken und ernsthafte ethische Fragen" auf. Ein solcher Einsatz würde auch das Vertrauen der Öffentlichkeit in Robotertechnik erschüttern. Deshalb lehnen alle Unterzeichner die Bewaffnung ihrer Roboter ab.

Zugleich geben sie das Versprechen ab, auch andere nicht dabei unterstützen zu wollen, dies zu tun. Um zu vermeiden, dass Kunden die Roboter nachträglich bewaffnen, soll vorab eine sorgfältige Prüfung erfolgen, um ein solches Vorgehen zu vermeiden. Besondere Besorgnis haben Entwicklungen der letzten Monate gezeigt, in denen kommerzielle Roboter von Dritten bewaffnet wurden. Darunter befindet sich auch ein Nachbau des Roboterhundes Spot von Boston Dynamics. Die russische Firma Hoversurf hatte den Nachbau mit einer Maschinenpistole ausgestattet. Bereits im Juli 2022 hatte Boston Dynamics eindringlich darauf hingewiesen, dass der Einbau von Waffen in ihre eigenen Roboter untersagt ist.

Die Roboter-Unternehmen sind sich bewusst, dass sie es allein aber nicht schaffen können, sondern für das Ziel einer friedlichen Roboternutzung politische Unterstützung benötigen. Sie appellieren deshalb an die Politik, den zivilen Einsatz der Roboter zu fördern und deren Missbrauch zu verbieten.

Der Selbstverpflichtung, so sind sich die Roboter-Hersteller einig, sollten sich auch Wissenschaftler, Organisationen und Benutzer anschließen und sich ähnliche Verpflichtungen auferlegen. Roboter sollen mit Menschen Seite an Seite arbeiten und nicht als Waffen Schäden anrichten.

(olb)