Braccio ++: Ein Lernroboterarm von Arduino

Der Braccio++ soll es Studenten und Schülern ermöglichen, mit vergleichsweise günstiger Roboterhardware zu lernen und experimentieren.

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Braccio++ und schicke Umverpackung

(Bild: Arduino.cc)

Update
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Carsten Wartmann

Der Braccio++ von Arduino.cc, den Erfindern und Machern, der nicht nur bei Makern beliebten Arduino-Boards, soll als neue Evolutionsstufe des Tinkerkit Braccio die Ausbildung von Studenten erleichtern. Auch wenn er keine großen Lasten heben kann, so ist die Genauigkeit laut Arduino doch eher mit industriellen Robotern zu vergleichen. Dies wird durch eine neue Steuerung und RS485-Servomotore erreicht. Ganz billig ist der Arm mit 499 Euro nicht, auch dies zeigt, in welche Richtung hier entwickelt wurde: nicht mehr für Maker, sondern für die Ausbildung in der Industrie und an Schulen.

(Bild: Arduino.cc)

Gegenüber dem Tinkerkit Braccio wurden die Materialien (Ecoallene, Recycling-Kunststoff) des Arms verbessert, es gibt nun einen LCD-Screen und einen Mini-Joystick dazu. Herz der Verbesserungen sind aber die per seriellem Bus angesteuerten RS485-Servomotore, die gegenüber herkömmlichen Modellbauservos eine bessere Auflösung und Wiederholgenauigkeit bieten. Durch die in die Servos eingebauten Mikrocontroller, hat die Steuerung auch weniger zu überwachen und erteilt nur Befehle, die dann die Servos ausführen. Die Servomotore besitzen weiterhin Encoder, welche zur Positionsbestimmung und dem Einlernen von Bewegungen genutzt werden können.

Die Steuerung nimmt ein (im Lieferumfang enthaltenes) Arduino Nano RP2040 Connect auf, das den gleichen Prozessor wie der Raspberry Pico beinhaltet, aber zusätzlich noch weitere Sensoren sowie WLAN und Bluetooth bietet. Die Basis kann bis zu sechs Motore ansteuern.

(Bild: Arduino.cc)

Programmiert wird wie bei Arduino gewohnt per Arduino IDE, Arduino CLI, dem Arduino Webeditor, sowie über die Arduino-Cloud. Aber sicher werden auch andere Systeme wie Platform.io oder ähnliche IDEs unterstützt werden. Wie üblich bei Arduino, gibt es eine Library, die die passenden Befehle für den Braccio++ bereit stellt und den Einstieg so niederschwellig hält. Die gute Dokumentation wird für den Braccio++ nochmals durch eine Content-Platform, die spezifisch auf die Lehre zielt, erweitert.

Für den Maker bleibt der weiterhin erhältliche Tinkerkit Braccio vielleicht eine Alternative, mit 230 Euro kostet er weniger als die Hälfte des Braccio++ . Allerdings kommen hier nur normale Modellbauservos zum Einsatz, die aber mit Makergeschick durch andere ersetzt oder sogar auf Encoder umgerüstet werden können.

Arduino: Mikrocontroller für Quereinsteiger

(Update 1.4.2022: Der Name ist natürlich Braccio und nicht Brachio wie in unserem Artikel über den Brachiographen) (caw)