Brandenburger IHP rechnet mit Millioneneinbußen

Das IHP ist Gesellschafter der Communicant AG, dem Betreiber der eigentlich geplanten Chipfabrik in Frankfurt (Oder), und stellte die erforderlichen Patente und Lizenzen zur Verfügung.

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  • dpa

Nach dem Scheitern der Chipfabrik in Frankfurt (Oder) rechnet das dortige Institut für Halbleiterphysik (IHP) mit erheblichen Einnahmeverlusten im kommenden Jahr. Diese würden sich voraussichtlich auf sechs bis acht Millionen Euro belaufen, sagte IHP-Direktor Wolfgang Mehr. Um einen Teil des Defizits zu kompensieren, seien Kooperationsverträge mit mehreren Unternehmen geschlossen worden. Dies bringe zusätzliche Aufträge in Höhe von fünf Millionen Euro. Dennoch sei im ersten Halbjahr 2004 mit finanziellen Engpässen zu rechnen.

Das IHP ist Gesellschafter der Chipfabrik-Betreiberfirma Communicant AG und stellte die erforderlichen Patente und Lizenzen zur Verfügung. Ziel sei, die vorgesehene Liquidation von Communicant gut zu überstehen. Dazu liegt bereits ein Strategiepapier vor. So würden Forschungsergebnisse an große Unternehmen der Software-Branche wie Intel und Motorola verkauft. Vorverhandlungen dazu gebe es auch mit zwei großen deutschen Unternehmen. Trotz des Scheiterns der Chipfabrik setzte das Institut zumindest mittel- und langfristig auf die Ansiedlung von Unternehmen der Hightech-Branche im näheren Umfeld des IHP.

Am kommenden Donnerstag feiert das Institut 20-jährige Bestehen. In der DDR sei es das führende Forschungsinstitut gewesen. Auch nach dem Aus für die Chipfabrik habe sie wegen der internationalen Spitzenleistungen keine Sorge um die Zukunft des IHP, sagte Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU). Das Institut wird je zur Hälfte von Bund und Land gefördert. Die Grundfinanzierung betrage 2003 rund 15 Millionen Euro. (dpa) / (jk)