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Britische Musikindustrie sieht sich weiterhin durch illegale Downloads gefÀhrdet

Andreas Wilkens

Die Zahler der Internetnutzer, die sich in P2P-Diensten illegal Musik besorgen, ist nach Angaben der BPI zwar konstant geblieben, dafĂŒr steige die Zahl der Nutzer anderer KanĂ€le.

Der Markt fĂŒr digital vertriebene Musik in Großbritannien wĂ€chst weiter, doch er ist weiterhin durch illegale Downloads gefĂ€hrdet. Das geht nach Angaben [1] der British Recorded Music Industry (BPI) aus dem Bericht Digital Music Nation 2010 [2] hervor, den Marktforscher von Harris Interactive und UKOM/Nielsen erstellt haben. Zwar sei die Zahl derjenigen , die P2P-Dienste nutzen, um sich unautorisiert Musik zu besorgen, konstant geblieben, dafĂŒr steige die Zahl der Nutzer anderer illegaler KanĂ€le.

Nach Angaben von Harris Interactive wurden – konservativ geschĂ€tzt – 2010 in Großbritannien 1,2 Milliarden MusikstĂŒcke illegal aus dem Internet geladen. Von P2P-Angeboten wurden 46 Prozent der MusikstĂŒcke bezogen, von so genannten Cyberlockern oder Sharehostern wie Rapidshare 25 Prozent, 18 Prozent ĂŒber MP3-Suchmaschinen und 11 Prozent ĂŒber auslĂ€ndische Suchmaschinen.

2010 wurden in Großbritannien von den dort existierenden 67 legalen Online-MusiklĂ€den 160 Millionen einzelne StĂŒcke verkauft. Das sind gut 10 Millionen mehr als im vorigen Jahr. Die Zahl der verkauften digitalen Alben stieg von 16 Millionen auf 21 Millionen. Die BPI rechnet damit, dass die digitalen Alben dieses Jahr einen Anteil von 20 Prozent am gesamten Markt der Musikalben haben wird. Im Gegensatz dazu wurden 99 Prozent der Singles, die in den ersten neun Monaten 2010 in Großbritannien verkauft wurden, als Download erworben.

Mit dem Titel "I Gotta Feeling" von den Black Eyed Peas gab es dieses Jahr in Großbritannien erstmals ein Lied, das mehr als eine Million Mal online verkauft wurde. Zwei Alben – "Only By the Night" von den Kings of Leon und "The Fame" von Lady Gaga – hĂ€tten erstmals die Marke von 250.000 Downloads geschafft. Mit seinen fast 70 Online-MusiklĂ€den rĂŒhmt die BPI Großbritannien als den Markt mit der grĂ¶ĂŸten Auswahl der Welt. Auf den PlĂ€tzen folgen demnach Deutschland mit 42 legalen Anbietern, Spanien (29), Frankreich und Italien mit jeweils 27 und die USA mit 20 Anbietern. (anw [3])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1154717

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.bpi.co.uk/press-area/news-amp3b-press-release/article/new-bpi-report-shows-illegal-downloading-remains-serious-threat-to-britains-digital-music-future.aspx
[2] https://bpi.co.uk/assets/files/Digital%20Music%20Nation%202010.pdf
[3] mailto:anw@heise.de