Britische Musikindustrie zieht erstmals gegen Filesharer vor Gericht

Fünf Tauschbörsenteilnehmer, die unerlaubt Musik über P2P-Netze zum Download zur Verfügung gestellt haben, müssen sich nun zivilgerichtlich mit der British Phonographic Industry auseinander setzen.

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Der Interessenverband British Phonographic Industry (BPI) will erstmals Tauschbörsen-Teilnehmer zivilrechtlich belangen. Sie hat nach eigenen Angaben nun ein Verfahren gegen fünf Personen beim High Court angestrengt, die 8906 Musikdateien über P2P ohne Erlaubnis zur Verfügung gestellt haben. Diese haben laut BPI eine außergerichtliche Einigung abgelehnt -- anders als bislang etwa 60 Internet-Nutzer, die Schadensersatz bis zu 6500 Pfund gezahlt hätten, wie BPI-Chefsyndkus Geoff Taylor laut Mitteilung sagte.

Die Beschuldigten, drei Männer und zwei Frauen, wohnen in King's Lynn, Crawley, Port Talbot, Brighton und South Glamorgan. Die BPI strebt gegen sie eine einstweilige Verfügung und einen Ersatz für den gesamten Schaden an, den sie verursacht hätten, sowie die Erstattung der Verfahrenskosten. BPI-Vorsitzender Peter Jamieson meint, Musik-Fans würden zunehmen legale Download-Angebote wahrnehmen. Filesharer würden diese Dienste unterwandern, der Musik Schaden zufügen und gegen Gesetze verstoßen.

Hoffnung macht der britischen Musikindustrie eine kürzlich veröffentlichte Studie der Marktforscher von The Leading Question. Sie hatten herausgefunden, dass Filesharer stärker als andere Musik-Interessierte dazu neigen, für Downloads auch zu zahlen. Dies zeige, so die BPI, dass Filesharer nicht "auf ewig" dem legalen Musikmarkt abhanden gekommen seien. (anw)