Brüssel drängt bei europäischem GPS zur Eile

Die EU-Kommission in Brüssel forciert den Aufbau eines europäischen Satelliten-Navigationssystems.

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Von
  • Egbert Meyer

Die EU-Kommission in Brüssel forciert den Aufbau eines europäischen Satelliten-Navigationssystems. Verkehrskommissar Neil Kinnock appellierte heute in Straßburg an die 15 EU-Staaten, ohne weitere Verzögerungen das Startsignal für das Projekt "Galileo" zu geben. Sollte sich Europa nicht schnell auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen, würden große wirtschaftliche und strategische Chancen für immer vertan. Galileo, für dessen Aufbau die EU etwa zehn Jahre veranschlagt, soll weltweit offen und kompatibel zum amerikanischen Global Positioning System (GPS) sein. GPS weist aufgrund seiner militärischen Nutzung gravierende Nachteile auf: das US-Navigationssystem arbeitet in Städten bewußt ungenau und ist während militärischer Krisen nur eingeschränkt nutzbar.

Nach Berechnungen der EU-Kommission wird der Aufbau des Europa-Navigationssystems 2,2 bis 2,9 Milliarden Euro kosten. Aus Mitteln der EU und der Europäischen Weltraumagentur ESA stehen 1,25 Milliarden Euro bereit. Die restliche Summe müßte von den EU-Mitgliedsländern und privaten Investoren kommen. Rußland soll wegen seiner Erfahrungen mit militärischen Navigationssystemen an dem europäischen Projekt beteiligt werden. (em)