Bug in macOS High Sierra: Anzeige von Einstellungsdatei kann diese löschen

Ruft man in macOS 10.13 Programmeinstellungen über die Kommandozeile auf, werden diese kurzerhand gelöscht – wenn sie einen Fehler enthalten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
macOS 10.13

macOS High Sierra auf einem MacBook Pro.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Entwickler warnen vor einem Bug in High Sierra, der zum Datenverlust führen kann: Beim Aufruf von Programmeinstellungen über die Kommandozeile wird die Einstellungsdatei (.plist) durch den defaults-Befehl kurzerhand gelöscht, wenn sie einen Fehler enthält, wie aus einem bei Open Radar vermerkten Bug-Report hervorgeht. Dafür reiche etwa ein fehlender Endtag oder ein anderes Problem, dass die Einstellungsdatei invalidiert – eigentlich sollte defaults read in diesem Fall einfach eine Fehlermeldung ausgeben.

Defaults gehört wohl mit zu den populärsten Programmen, die über die Kommandozeile von macOS zur Verfügung stehen, denn der Befehl kann versteckte Einstellungen in Programmen sowie dem Betriebssystem freischalten – und wird deshalb auch gerne von Mac-Nutzern verwendet, die das Terminal sonst nicht einsetzen.

Der Bug, der auch in der jüngsten macOS-Version 10.13.3 präsent ist, wurde inzwischen an Apple gemeldet. In älteren Versionen des Betriebssystems wie macOS 10.12 Sierra lässt sich der Fehler nicht reproduzieren – er scheint neu in High Sierra.

Die Änderung soll vermutlich sicherstellen, dass Apps keine Probleme bekommen, wenn sie versuchen, eine invalide Einstellungsdatei zu öffnen. Dies gilt besonders für iOS, wo der Nutzer nicht in der Lage ist, die Plist-Datei in einem solchen Fall manuell zu löschen. Einzelne Nutzer klagen seit dem Umstieg auf macOS High Sierra, dass sich bestimmte Programme immer wieder auf die Standardeinstellungen zurücksetzen statt die vorgenommenen Anpassungen beizubehalten. Ob diese Probleme zusammengehören, bleibt vorerst unklar.

Im Unterschied zu mehreren sicherheitskritischen Bugs wie der root-Lücke, die im vergangenen Jahr in macOS High Sierra gefunden – und anschließend behoben – wurden, dürfte das geschilderte Problem nur relativ wenige Nutzer betreffen. Es wirft aber erneut die Frage auf, wie ein derartiger Fehler unbemerkt in das Betriebssystem geraten konnte.

Einem Bericht zufolge will sich Apple bei der Entwicklung von macOS 10.14 und iOS 12 wieder verstärkt auf das Beseitigen von Fehlern konzentrieren und deshalb manche Funktionsneuerung auf 2019 verschieben. Seit mehreren Jahren liefert Apple jedes Jahr auch eine große neue macOS-Version aus, nach der Veröffentlichung kam es dabei immer wieder zu kleineren und größeren Problemen. (lbe)