Bund vergibt 434 Millionen Euro für den Fahrradverkehr

Vom Bund kommen in diesem Jahr 210 Millionen Euro mehr Fördergeld für den Ausbau des Radverkehrs in Deutschland als im Vorjahr.

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Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer 2019 auf einem Fahrrad. Ob er auch künftig als Minister radeln wird, ist fraglich.

(Bild: BMVI)

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Der Bund vergibt in diesem Jahr 434,2 Millionen Euro an Fördermitteln und Finanzierungen für den Fahrradverkehr. Das sind knapp 210 Millionen Euro mehr als im vorigen Jahr, geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor. Davon entfielen in beiden Jahren knapp 4,3 Millionen Euro für die Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans. Die finanzielle Förderung des Radverkehrs durch Bund, Länder und Kommunen soll nach den Vorstellungen der Bundesregierung perspektivisch etwa 30 Euro je Person und Jahr betragen.

Der am 21. April 2021 von der Bundesregierung beschlossene neue Nationale Radverkehrsplan (NRVP 3.0) sieht unter anderem für die Jahre bis 2030 vor, eine lückenlose und sichere Radinfrastruktur in Deutschland aufzubauen. Besonders in strukturschwachen Regionen sollen Radpendlerverkehr und Radtourismus gestärkt werden. Die Bundesregierung will so erreichen, "dass sich immer mehr Menschen auf dem Rad wohlfühlen und das Fahrrad häufiger und auch für längere Wege nutzen", heißt es in der Antwort der Bundesregierung (PDF).

Die Bundesbürger sollen nicht mehr wie bisher durchschnittlich 120 Wege jährlich mit dem Fahrrad machen, sondern 180, ohne dass dies zulasten der übrigen Verkehrsarten des Umweltverbundes gehe. Die durchschnittliche Länge der mit dem Rad zurückgelegten Wege von soll von 3,7 auf sechs km steigen. Auch wenn der Radverkehr deutlich zunehmen sollte, soll sich die Zahl der im Verkehr getöteten Radfahrer gegenüber 2019 um 40 Prozent reduzieren.

Die Finanzierungs- und Förderprogramme sehen laut Antwort der Regierung vor, auch im ländlichen Raum von der Autofahrbahn getrennte Radwege anzulegen. Gefördert werden auch Modellvorhaben oder Kraftfahrzeuge freiwillig mit Abbiegeassistenzsystemen nach- oder auszurüsten. Ein Teil des Geldes geht dahin, Betriebswege an Bundeswasserstraßen, Autobahnen und Bundesstraßen für den Radverkehr fit zu machen.

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In der Beratung des Verkehrsausschusses des Bundestags zum NRVP hatten CDU/CSU im Juni dieses Jahres betont, der Fahrradverkehr habe nun für die Bundesregierung eine höhere Priorität. Die Grünen hatten hingegen gemeint, der NRVP wirke wie eine "unerledigte To-do-Liste des Verkehrsministeriums" am Ende der Legislaturperiode.

(anw)