Bundesinstitut legt Studie zu Gesundheitsgefahren durch Laserdrucker vor

Das Bundesinstitut für Risikobewertung fand keine Hinweise auf konkrete Gefahren. Es spricht aber auch von "einer Vielzahl noch unbekannter Faktoren".

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Von
  • Tim Gerber

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat heute den seit Langem erwarteten Abschlussbericht (PDF-Datei) seiner Studie zu möglichen Gesundheitsschäden durch den Betrieb von Laserdruckern vorgelegt. Eine konkrete Gefährdung etwa durch Tonerstaub oder sonstige Emissionen beim Betrieb konnten die Wissenschaftler laut dem 335 Seiten umfassenden Bericht bei ihren Untersuchungen nicht feststellen. Feststeht jedoch: Der Betrieb der Drucker hat Einfluss auf die Qualität der Luft im jeweiligen Büro, beispielsweise hinsichtlich flüchtiger organischer Verbindungen, Fein-, und Feinststäuben. "Insgesamt lagen aber die meisten Innenraumparameter innerhalb der auch für normale Wohninnenräume bekannten Konzentrationsbereiche", heißt es in der Studie. Eine gesundheitliche Bedeutung könne daher zumindest aus den Einzelparametern nicht abgeleitet werden.

Bei den Emissionen aus Laserdruckern handelt es sich laut der Studie jedoch nicht um definierbare Einzelsubstanzen. Vielmehr wirkten hier "komplexe Gemische mit einer Vielzahl derzeit noch unbekannter Faktoren" auf den Menschen ein. So sei bei den untersuchten Personen "ein deutlicher Trend zu einer Häufung lokal irritativer Symptome", ein so genanntes Sick Building Syndrom, zu erkennen. Das ist insofern nicht weiter verwunderlich, als die Untersuchungen gezielt in Büros durchgeführt wurden, wo die Mitarbeiter bereits über entsprechende Symptome geklagt hatten und diese selbst auf die Drucker an ihren Arbeitsplätzen zurückführten.

Dabei sei es jedoch von Bedeutung, dass diejenigen Probanden, die ihre Beschwerden oder gar Schädigungen auf den Druckertoner zurückführen, im Vergleich keine "auffällige Persönlichkeitsstruktur" aufwiesen und nur eine geringe allgemeine Umweltbesorgnis aufwiesen. Deshalb "sollten diese Befunde Anlass zu genaueren Analysen sein". Dass passionierte Wissenschaftler keinen weiteren Forschungsbedarf anmelden würden, hatte schon vor der Studie niemand ernsthaft erwartet. Der Abschlussbericht war vom BfR über viele Monate unter Verschluss gehalten worden, weil sie erst noch einer internen und externen Bewertung unterzogen werden sollten (siehe c't 20/07, S. 27). Details dieser Beratungsvorgänge, die zu Änderungen in dem ursprünglichen Bericht vom Juli vergangen Jahres geführt hatten, sind bisher nicht bekannt geworden.

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