Bundesregierung will keine Universal-App im Kampf gegen Corona

Es sei nicht geplant, die Corona-Warn-App mit anderen Anwendungen zur Pandemie-Bekämpfung zusammenzuführen, betont das Gesundheitsministerium.

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(Bild: Marco.Warm / Shutterstock.com)

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Denkübungen einzelner Führungskräfte im Robert-Koch-Institut (RKI), Funktionen bestehender Online-Anwendungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie und künftige Epidemien in einer einzigen App zusammenzuführen, kommen bei der Bundesregierung nicht gut an. Es sei nicht geplant, die Corona-Warn-App (CWA) mit anderen einschlägigen digitalen Werkzeugen zu verknüpfen, unterstreicht das Bundesgesundheitsministerium.

Patrick Schmich, Leiter des Fachgebiets Epidemiologisches Daten- und Befragungszentrum bei der Bundesoberbehörde für Infektionskrankheiten, hatte jüngst bei einem Online-Kongress ein solches Schweizer Messer für die digitale Epidemiologie ins Spiel gebracht. Damit könnte das RKI ihm zufolge etwa Warnungen gezielter aussprechen, einen direkten Kanal zur Bevölkerung aufbauen und diesen auch als Informationsquelle nutzen.

In dem Vortrag sei es um "Tools" gegangen, an deren Entwicklung das RKI in den vergangenen Monaten beteiligt gewesen sei oder die es selbst programmiert habe, schreibt die Regierung nun in einer Antwort auf eine Anfrage aus der Opposition. Neben der CWA sei etwa von der Corona-Datenspende-App oder dem Divi-Register zur Anzeige freier Intensivbetten die Rede gewesen. Das Institut arbeite aber "zum jetzigen Zeitpunkt" nicht an einer "hypothetisch debattierten" sogenannten Universal-App.

"Entscheidend für die hohe Akzeptanz der CWA ist das Vertrauen der Bevölkerung in die Anwendung", betont das Gesundheitsressort. "Dies wird insbesondere durch den datensparsamen, dezentralen Ansatz erreicht." Das RKI werde davon "auch in Zukunft nicht abweichen". Die Warn-App bleibe ein eigenständiges Werkzeug zur Pandemiebekämpfung.

Vorige Woche hatte ein Vertreter des Ministeriums auch Forderungen eine Absage erteilt, den Funktionsumfang der CWA deutlich auszuweiten. Man stehe etwa der Idee skeptisch gegenüber, die App als digitales Check-in-Instrument bei Restaurant-Besuchen einzusetzen. Dies würde dem Prinzip der Freiwilligkeit entgegenstehen. Es gebe aktuell nur Überlegungen, die Anwendung eventuell um ein Kontakt-Tagebuch zu ergänzen, auf das der Nutzer allein Zugriff habe.

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(mho)