Burst.com: Microsoft löscht systematisch Beweis-E-Mails

In einem Patentstreit wirft Burst.com dem Konkurrenten Microsoft vor, systematisch belastendes Schriftmaterial vernichtet zu haben.

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Von
  • Torge Löding

In dem laufenden Verfahren, in der die Softwareschmiede Burst.com dem übergroßen Konkurrenten Microsoft den Diebstahl geistigen Eigentums vorwirft, sollen die Redmonder angeblich systematisch belastendes Schriftmaterial vernichten. Gegenüber dem Wall Street Journal sagte ein Burst.com-Vertreter, Microsoft lösche E-Mails von den eigenen Angestellten. Sollte der Konzern das tatsächlich tun, wäre es illegal -- Schriftstücke, die in einem laufenden Gerichtsverfahren als Beweismittel eingesetzt werden können, dürfen nicht vernichtet werden.

In dem seit zwei Jahren laufenden Verfahren vor dem Bezirksgericht von Baltimore hat Microsoft bereits wiederholt E-Mails nicht auffinden können und war vom Gericht bereits zwei Mal zum Suchen verdonnert worden.

Die Softwareschmiede Burst.com hatte im Sommer 2002 eine Klage gegen Microsoft wegen Patentrechtsverletzung und Verstoß gegen diverse Anti-Trust-Gesetze eingereicht. Zwei Jahre lang hatte Microsoft mit Burst.com demnach über eine Lizenznahme von deren Streaming-Technologie verhandelt und soll Ideen und Konzepte, die in diesen Verhandlungen vorgestellt wurden, in sein neues Videoformat Corona integriert haben. Burst.com hatte Auszüge aus der E-Mail-Kommunikation zwischen beiden Firmen vorgelegt, um die Vorwürfe zu belegen -- nach den von Microsoft vorgelegten Unterlagen existieren aber diverse dieser angeblich ausgetauschten E-Mails nicht. (tol)