C++-Entwicklung: CLion 2016.3 bringt semantische Codehervorhebung

Außer der optischen Hilfe zur Hervorhebung lokaler Variablen und Parameter hat die C++-IDE Remote-GDB-Debugging für Windows, Hilfen für einige C/C++-Features und erweiterte Funktionen für das Versionsmanagement an Bord.

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C++-Entwicklung: CLion 2016.3 bringt semantsiche Codehervorhebung
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

JetBrains hat mit CLion 2016.3 die dritte Hauptversion der C++-Entwicklungsumgebung im aktuellen Jahr veröffentlicht. Der tschechische Werkzeughersteller führt dabei wie in seinem Flaggschiffprodukt IntelliJ IDEA die semantische Texthervorhebung ein, die KDevelop-Nutzer bereits seit geraumer Zeit kennen. Sie erweitert das Prinzip der syntaktischen Hervorhebung, die Schlüsselwörter, Typen und Werte einfärbt, um die Möglichkeit einzelne Parameter und lokale Variablen farblich zu kennzeichnen. Um Verwirrung zu vermeiden, ist die Funktion standardmäßig deaktiviert und lässt sich über Editor | Color & Fonts | Language Defautls aktivieren.

CLion hebt neuerdings auch lokale Variablen und Parameter farblich hervor.

(Bild: JetBrains)

Neuerdings hebt die IDE zudem bei der Verwendung von Präprozessordirektiven wie #if und #else den für die aktuelle Konfiguration aktiven Code hervor. Für die in C++11 eingeführten benutzerdefinierten Literale bietet CLion jetzt sowohl eine Ansicht der zugehörigen Dokumentation als auch Refactoring-Optionen an. Eine kleinere Sprachanpassung betrifft C++14: CLion erkennt einfache Anführungszeichen als Trennzeichen in Zahlen. Auch C-Entwickler finden ein paar Updates zum aktuellen Sprachstandard: CLion kennt nun _Generic und bietet Codevervollständigung für _Thread_local, _Alignas, _Noreturn, _Static_assert und _Atomic.

Hinsichtlich der Versionsverwaltung haben die Macher einige neue Funktionen eingeführt. So können Entwickler das die letzte Änderung zurücknehmen, solange der Push noch nicht erfolgt ist. Außerdem können sie einen lokal gelöschten Zweig wiederherstellen. Der Commit-Dialog bietet neuerdings eine Sign-off-Option, die einige Projekte wie Linux-Kernel-Patches benötigen. CLion versucht zudem bei einigen Merge-Konflikten zu helfen und dem Nutzer die Möglichkeit zu geben, die passende Variante direkt in der IDE auszuwählen. Das in CLion 2016,2 eingeführte Remote-GDB-Debugging für Linux und macOS funktioniert nun auch unter Windows für mit der MinGW- oder Cygwin-Toolchain erstellte Programme.

Weitere Neuerungen wie die erweiterte statische Codeanalyse, die verbesserte UE-4-Anbindung (Unreal Engine) und Feinschliff an der Oberfläche sind in der offiziellen Ankündigung zu finden. JetBrains vertreibt CLion seit einem Jahr in einem Abomodell mit unterschiedlichen Preisen, die im Lauf der ersten drei Jahre günstiger werden. Für Open-Source-Projekte, Lehrer, Schüler und Trainingskurse gibt es kostenlose Lizenzen. (rme)