C# und .NET-CLI unter Linux

Einem Informatik-Professor ist es gelungen, die von Microsoft als Quellcode veröffentlichten .NET-Komponenten unter Linux zum Laufen zu bringen.

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Von
  • Karsten Violka

Einem Informatik-Professor aus Südafrika ist es gelungen, die von Microsoft im März als Quellcode veröffentlichten .NET-Komponenten unter Linux zum Laufen zu bringen. In einem Artikel auf der O'Reilly-Website berichtet Shaun Bangay über seine Erfahrungen bei der Anpassung der von Microsoft unter dem Codenamen Rotor als Shared-Source freigegebenen FreeBSD-Version. Shaun Bangay ist es gelungen, den C#-Compiler und die .NET-Laufzeitumgebung CLI (Common Language Infrastructure) so anzupassen, dass sich unter Linux ein "Hello World"-Programm übersetzen und starten lässt. Die von der ECMA standardisierte CLI ist das .NET-Pendant zur Virtual Machine von Java.

Die Shared-Source-Lizenz, unter der Microsoft die Rotor-Software freigegeben hat, erlaubt es, geänderten Quellcode unter derselben Lizenz weiterzugeben. Für die Übersetzung auf einem Linux-System musste Shaun Bangay jedoch den Quellcode mit Linux-Bibliotheken verknüpfen, die unter der General Public License (GPL) stehen. Microsofts Lizenz verbietet es ausdrücklich, geänderten Code unter einer GPL-ähnlichen Lizenz weiterzugeben.

"Die Verbindung von GPL und Shared Source dürfte die Anwälte eine Weile beschäftigen", meint Bangay. Er berichtet, dass Microsoft ihn deshalb bereits gewarnt habe. Andererseits hätten ihm sogar Microsoft-Mitarbeiter des .NET-Teams ihre Mitarbeit angeboten, freut sich der Professor. Den Quellcode der Linux-Version stellt O'Reilly zum Download bereit. (kav)