CDs und Kopierschutz: "You Buy It, You Own It!"

Mit Konzernen gegen Konzerne: Die Electronic Frontier Foundation ruft die Internetaktivisten auf, Philips im Kampf gegen kopiergeschützte Audio-CDs zu unterstützen.

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Von
  • Florian Rötzer

Edward Felten und das Anwaltsteam der Electronic Frontier Foundation (EFF) werden ihre Klage nach der Niederlage Ende des letzen Jahres im Prozess gegen die Musikindustrie nicht weiter fortführen. Der Informatiker Felten von der Princeton University hatte am Hack-SDMI-Wettbewerb der Secure Digital Music Initiative (SDMI) teilgenommen und 5 von 6 der vorgestellten Verfahren geknackt. Die Musikindustrie wollte zunächst die Veröffentlichung der Ergebnisse verhindern und hat sich dabei auf den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) berufen, der jede Umgehung eines Copyright-Schutzes unter Strafe stellt. Zwar zog man die Drohung schnell zurück, doch Felten hat mit Unterstützung der EFF die Musikindustrie dennoch angeklagt, dass sie die Freiheit der Forschung einschränken wollte.

Die Kampagne gegen den DMCA will die EFF nun nicht mehr unter dem Vorzeichen einer Einschränkung der Forschungsfreiheit weiterführen, sondern sie hat sich mit Philips ein Unternehmen als Bündnispartner herausgesucht, um gegen den Kopierschutz vorzugehen. Die Internetbenutzer werden mit der Kampagne "You Buy It, You Own It!" aufgefordert, Philips beim Vorgehen gegen kopiergeschützte CDs zu unterstützen. Philips hatte zusammen mit Sony den Audio-CD-Standard eingeführt und sich bereits gegen Kopierschutztechniken ausgesprochen, die diesen Standard kompromitieren und zu fehlerhaften CDs führen. Philips soll nach Vorstellung der EFF von der Musikindustrie fordern, kopiergeschützte Tonträger nicht mehr als Audio-CDs zu bezeichnen, zudem sollen die Hersteller auch Geräte entwickeln dürfen, mit denen der Kopierschutz umgangen werden kann.

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