CES: Chips für die kommende HDMI-Version

Auf der Consumer Electronics Show will Silicon Image Transponder- und Receiver-Chips für die kommende Version der digitalen Audio/Video-Schnittstelle "High-Definition Multimedia Interface" präsentieren.

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Von
  • Nico Jurran

Silicon Image will auf der Consumer Electronics Show (CES) Transponder- und Receiver-Chips für die kommende Version der digitalen Audio/Video-Schnittstelle "High-Definition Multimedia Interface" (HDMI) präsentieren. Im Zentrum steht dabei eine überarbeitete Version des Transition Minimized Differential Signaling. Das sogenannte "iTMDS" ermöglicht nun über ein einziges Panel die Übertragung von Videobildern mit einer Vollbildauflösung von bis zu 1920 × 1080 Bildpunkten (1080p) im RGB-Format bei einer Farbtiefe von 30 und gar 36 Bit. Flexibler soll sich HDMI auch im Zusammenspiel mit PC-Hardware zeigen, indem man neben den "klassischen" Digital-TV-Formaten nun auch verstärkt Auflösungen unterstützt, die im PC-Bereich anzutreffen sind. Dieser Schritt ist allerdings wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass HDMI von Hollywood ja auch in kommenden Grafikkarten als der ideale (da mittels "High-bandwith Digital Content Protection" kopiergeschützte) Digitalausgang betrachtet wird.

Etwas kniffelig sind die Ankündigungen bezüglich der Audiofähigkeiten der kommenden HDMI-Version, die wohl die Versionsnummer 1.3 tragen wird: So beziehen sich Aussagen, dass sich die Audiosignale der Next-Generation-Surround-Formate Dolby Digital Plus und TrueHD via HDMI 1.3 digital weitergeben lassen, auf eine Übertragung des unbehandelten Bitstreams. Um die Besitzer von A/V-Geräten mit HDMI-1.1-Anschlüssen aber nicht vor den Kopf zu stoßen, hat man sich hier eine Alternative einfallen lassen: Zwischen Geräten mit diesem "alten" Anschluss wird Dolby Digital Plus beziehungsweise TrueHD nach einer entsprechenden Wandlung in Form von PCM-Audiodatenströme übertragen. Insoweit sind Aussagen, HDMI 1.3 sei "abwärtskompatibel" mit Vorsicht zu genießen.

Für Anwender, die über ein Display ohne HDMI- beziehungsweise DVI/HDCP-Anschluss verfügen, dürfte eine Meldung der Firma Spatz allerdings interessanter sein als die Mitteilung von Silicon Image: So teilte das deutsche Unternehmen nun mit, dass der HDCP-Entwickler Digital Content Protection LLC mit Unterstützung Hollywoods und Firmen der Unterhaltungselektronik-Industrie nun international gegen Hersteller und Vertreiber von Geräten vorgeht, die nicht "HDCP-konform" sind. Im Ergebnis bedeutet dies, dass Spatz künftig nicht mehr seine Produkte "DVIMAGIC" und "DVIHDCP" anbieten wird, mit deren Hilfe sich Videobilder auch von Quellen mit kopiergeschützten digitalen Videoausgängen (eben HDMI oder DVI/HDCP) in Displays ohne kopiergeschützte (analoge wie digitale) Videoeingänge einspeisen ließen. In den Konvertern kamen dabei nämlich Receiver-Chips zum Einsatz, die wohl an sich für Displays gedacht waren. Obwohl für Spatz die Rechtslage keineswegs eindeutig erscheint, will man sich auf "Rechtsstreit zwischen ungleichen Partnern nicht einlassen". (nij)