CES: Headset mit OLED-Mikrodisplay

Die Firmen eMagin und Leadtek Research entwickeln ein Head Mounted Display mit OLED-Mikrodisplay und SVGA-Auflösung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 78 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die Zusammenarbeit des amerikanischen OLED-Spezialisten eMagin und der taiwanischen Firma Leadtek Research trägt erste Früchte in Form eines Head Mounted Display (HMD) mit OLED-Technik (organic light emitting device). Das auf der CES vorgestellte HMD "X-eye" nutzt ein organisches Display mit 800 x 600 Pixel. Die beiden Unternehmen zeigen sowohl eine monokulare Version mit nur einem Display als auch ein HMD mit zwei eingebauten OLEDs.

eMagin und Leadtek Research zeigen auf der CES Bildschirmbrille mit OLED-Display

Das Headset wird wie ein Monitor am herkömmlichen VGA-Ausgang eines PCs angeschlossen. Dabei lässt sich ein virtueller Schirm in den Desktop einblenden, also eine Bild-im-Bild-Funktion (PIP) simulieren. Notebook-Anwender können mit dem Headset auf Reisen arbeiten, ohne dass der Sitznachbar Einblick in das projizierte Bild bekommt. Die Mikrodisplays lassen sich zudem im Stereomodus betreiben, wenn eine spezielle Software die Stereobilder entsprechend nacheinander anliefert. Zielgruppe des OLED-HMDs sind mithin Computerspiele-Anwender, aber auch DVD-Komsumenten können in den Genuss der Displaybrillen kommen, wenn sie den PC als Signalgeber nutzen.

Das OLED-Display von eMagin soll deutlich weniger Leistung benötigen als herkömmliche LCDs. Deshalb brauchen die jetzt vorgestellten Displaybrillen keine zusätzliche Spannungsversorgung etwa in Form von Batterien, sondern begnügen sich mit der über den USB-Port bereitgestellten Leistung. Organische Displays sind Selbstleuchter, benötigen also keine zusätzliche Hintergrund- oder Seitenbeleuchtung wie Flüssigkristalldisplays. Sie zeigen satte Farben und besitzen eine enorme Schaltgeschwindigkeit, was sie für Spiele, TV- und Videoanwendungen prädestiniert. Die Frage nach der Lebensdauer steht aber weiter im Raum: Die Leuchtkraft für die einzelnen Farben lässt unterschiedlich schnell – häufig zu schnell – nach, was Probleme bei der Farbkonstanz aufwirft. Zudem müssen OLEDs hermetisch gegen ihre Umwelt abgeschirmt werden, da sie mit Sauerstoff und Wasser reagieren und dabei ihre Leuchtfähigkeit einbüßen. (uk)