CO2-Emissionen steigen weltweit weiter an

Die Rekordmenge von 34 Milliarden Tonnen wurden nach einem Bericht des Gemeinsamen Forschungszetrums der EU in die Atmosphäre geblasen, 800 Millionen Tonnen konnten durch Erneuerbare Energien vermieden werden

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Nach einem Bericht des Gemeinsamen Forschungszentrums (JRC) der EU-Kommision steigen die CO2-Emissionen weiter an. Letztes Jahr weltweit um 3 Prozent auf die Rekordhöhe von 34 Milliarden Tonnen. Durchschnittlich waren die CO2-Emissionen im letzten Jahrzehnt um jährlich 2,7 Prozent gewachsen. Nach einem kurzen Einbruch in 2008 nahmen sie 2010 sogar um 5 Prozent zu.

In der OECD-Ländern sind die Emissionen zwar leicht "aufgrund der Wirtschaftskrise, dem milden Winter und Energieeinsparungen durch die hohen Ölpreise" gesunken, in der EU um 3 Prozent, in Japan und den USA um 2 Prozent. Die OECD-Länder sind jetzt nur noch für ein Drittel der Emissionen verantwortlich, sie blasen aber immer noch so viel CO2 wie Indien und China zusammen in die Atmosphäre. China hat bereits die Industrieländer eingeholt, mit einer Steigerung von 9 Prozent produzierte das Land 7,2 Tonnen pro Kopf, fast schon so viel wie die EU-Länder mit 7,5 Tonnen. In China ist dafür vor allem der Bauboom verantwortlich. Zement- und Stahlherstellung ließen den Kohleverbrauch um 9,7 Prozent steigen.

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Bild: JRC

Die USA liegen weiterhin mit 17,3 Tonnen pro Kopf nach Australien an der Spitze, gefolgt von Saudi-Arabien, Kanada und Russland. Nach dem absoluten Ausstoß ist China der größte Emittent. An den 34 Milliarden Tonnen CO2 hat das Land einen Anteil von 29 Prozent, die USA folgen mit 16 Prozent an zweiter Stelle, dann kommen die EU mit 11, Indien mit 6, Russland mit 5 und Japan mit 4 Prozent. Während weltweit die Emissionen vom Gasabfackeln bei der Ölproduktion seit 2003 nicht weiter gestiegen, hat es nach Satellitendaten 2011 in den USA eine deutliche Zunahme um 50 Prozent gegeben. Ursache ist der starke Anstieg des Fracking in den USA. Weltweit ist der Verbrauch von Kohle letztes Jahr um 5 Prozent angestiegen, Kohle trägt etwa 40 Prozent zu den CO2-Emissionen bei.

Zwischen 2000 und 2011, so die Schätzungen des Berichts, wurden durch menschliche Aktivitäten, inklusive Abholzung, 420 Milliarden Tonnen CO2 ausgestoßen. Wenn das 2-Grad-Ziel, auf das man sich geeinigt hat, ohne verbindliche Vereinbarungen zur Reduktion zu beschließen, erreicht werden soll, dürften die Gesamtemissionen von 2000 bis 2050 nicht eine, vielelicht auch 1,5 Billion Tonnen überschreiten. Wenn die Emissionen wie bislang weiter steigen, wird man das schon 2030 erreichen. Das 2-Grad-Ziel bedeutet, dass bis 2050 die globale Erwärmung nicht mehr als 2 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit ansteigen soll, weil die Klimaforscher spätestens ab dieser Erwärmung mit schweren Folgen rechnen.

Trotz starken Wachstums ist der Beitrag der Erneuerbaren Energien, sieht man von den Wasserkraftwerken ab, zur Vermeidung von CO2-Emissionen noch relativ klein. 2011 konnten durch sie schätzungsweise 800 Millionen Tonnen vermieden werden, immerhin so viel wie die gesamten deutschen CO2-Emissionen. Nimmt man die Wasserkraft hinzu, waren es schon 1,7 Milliarden. Wegen der verstärkten Nutzung der Wasserkraft geht ein Drittel der vermiedenen Emissionen auf China und ein Achtel auf Brasilien zurück. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an den Gesamtenergiequellen lag 2011 bei 2,1 Prozent, 1992 waren es noch 0,5 Prozent.