Caldera gewinnt erste Runde gegen Microsoft

Die Klage im privaten Anti-Trust-Prozeß Caldera gegen Microsoft wird nicht eingeschränkt.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Die Klage im privaten Anti-Trust-Prozeß Caldera gegen Microsoft wird nicht eingeschränkt. Das entschied das Gericht am Dienstag nach einer weiteren Anhörung zur Prozeß-Vorbereitung. Laut Caldera soll Microsoft in Windows 3.1 einen vorgetäuschten Bug eingebaut haben, der beim Einsatz von Windows auf DR-DOS statt MS-DOS zu einer Fehlermeldung führte. Ziel dieser Maßnahme sei es gewesen, den Konkurrenten DR-DOS aus dem Markt zu drängen; Caldera hatte Microsoft deshalb auf mehr als eine Milliarde US-Dollar Schadensersatz verklagt. Mit insgesamt neun separaten Anträgen versucht Microsoft, den Umfang des Verfahrens zu verkleinern. Über drei dieser Anträge muß das Gericht noch entscheiden. Nächste Woche wird die Anhörung fortgesetzt, der eigentliche Prozeß beginnt erst im Januar 2000.

Die Microsoft-Anwälte stützen ihre Argumentation im wesentlichen auf die gütliche Einigung zwischen Redmond und dem US-Justizministerium im Anti-Trust-Verfahren 1995. Die DR-DOS-Windows-Problematik sei zwar Gegenstand dieses Verfahrens gewesen, aber schon damals als nicht begründet abgelehnt worden. Allerdings geht es in dem Prozeß gegen Caldera auch um die Frage, inwieweit die Verschmelzung von MS-DOS und Windows 3.1 zu Windows 95 ein taktisches Manöver war, um den MS-DOS-Konkurrenten endgültig loszuwerden. (wst)