"Call of Duty" lenkt Cheater mit "Halluzinationen" ab
Activision hat sich einmal mehr eine kreative Methode ausgedacht, um Cheater zu nerven: Ihnen werden Phantome echter Spieler angezeigt, die Verwirrung stiften.
Activision hat eine weitere Methode vorgestellt, um Cheater aus seinen "Call of Duty"-Spielen zu vertreiben. "Halluzinationen" sind Kopien echter Spieler, die lediglich Cheater oder Cheat-Verdächtigte zu sehen bekommen. Die Kopien verhalten sich genauso wie die echten Spieler, existieren aber nur für Cheater. Wer auf sie schießt, outet sich als Schummler und kann gebannt werden.
Die Phantom-Gegenspieler sollen Cheater desorientieren, führt Activision in einem Blog-Eintrag aus. Das genaue Vorgehen beschreibt Activision in einem Whitepaper. Darin schreibt das Studio, der Kampf gegen Cheater sei ein "Katz-und-Maus"-Spiel, bei dem Halluzinationen dem Hersteller einen entscheidenden Vorteil bringen könnten. "Halluzinationen" wurden demnach bereits in "Counter-Strike 1.6" eingesetzt.
In dem Paper beschreibt Activision, wie Phantom-Spieler das übliche Duell zwischen Anti-Cheat-Entwicklern und Cheat-Entwicklern umkehren. Üblicherweise müssen demnach Anti-Cheat-Entwickler auf das reagieren, was die Cheat-Entwickler anstellen. Durch das Implementieren der "Halluzinationen" wird dieser Vorgang laut Activision umgedreht: Anti-Cheat-Entwickler können aktiv Gegenmaßnahmen gestalten – und die Entwickler von Cheat-Tools sind gezwungen, diese Maßnahmen zu erkennen und sich darauf einzustellen.
Cheats und Gegen-Cheats
Activision fällt immer wieder mit kreativen Methoden auf, Cheater in seinen Spielen "Call of Duty: Modern Warfare II" und "Call of Duty Warzone 2.0" zu erkennen und zu bestrafen. Bemerkt das System etwa, dass ein Spieler Cheats einsetzt, bekommen andere Spielteilnehmer gegen ihn automatisch einen Schild verpasst. Ricochet kann andere Spieler außerdem vor Schummlern verstecken oder Cheatern schlicht die Waffe wegnehmen.
Die verschiedenen Methoden sind unter dem Anti-Cheat-System Ricochet inklusive Kernel-Treiber gebündelt. Auf Konsolen werden außerdem Personen abgestraft, die Maus und Tastatur benutzen, um sich einen Vorteil gegenüber Gamepad-Spielern zu verschaffen. Die öffentlichen Ankündigungen der neuen Systeme sollen der Community demonstrieren, dass Cheater-Probleme ernst genommen werden.
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Wie wichtig er Kampf gegen Cheater für die Betreiber von kompetitiven Mehrspieler-Titeln ist, zeigt der aktuelle Fall von "The Cycle". Der Online-Shooter des deutschen Studios Yager war erfolgreich gestartet, hat dann laut den Entwicklern aber rasant Spieler verloren – weil es schlicht zu viele Cheater gegeben haben soll. Davon konnte sich "The Cycle" nie erholen, nach etwas mehr als einem Jahr wird der Server-Betrieb bald eingestellt.
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