"Call of Duty: Modern Warfare II": Rekord-Verkaufsstart und Probleme

Activision zufolge ist "Modern Warfare II" der bisher beste Spielstart des "Call of Duty"-Franchise. Der Erfolg wird jedoch von Problemen überschattet.

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(Bild: Activision)

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Der Spiele-Publisher Activision Blizzard hat mit "Modern Warfare II" innerhalb der ersten drei Tage einen Umsatz von über 800 Millionen US-Dollar erzielt. Der aktuelle Titel der "Call of Duty"-Reihe habe damit den 2011 von "Modern Warfare 3" aufgestellten Rekord übertroffen, erklärt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Dieser Erfolg wird jedoch auch von technischen und rechtlichen Problemen überschattet.

Der offizielle Start-Termin von "Call of Duty: Modern Warfare II" war am 28. Oktober. Digital-Vorbesteller konnten die Kampagne bereits eine Woche früher, ab dem 20. Oktober, spielen. Spielerinnen und Spieler, die sich für eine physische Disk-Version entschieden hatten, bekamen den Vorab-Zugang zur Kampagne nicht. Der mittlerweile 19. Ableger der "Call of Duty"-Reihe, die seit seinem Start 2003 mehr als 400 Millionen Einheiten verkauft hat, folgt Bloomberg zufolge auf den Flop des Vorgängers "Call of Duty: Vanguard".

Die "Modern Warfare II"-Kampagne knüpft an "Modern Warfare" aus 2019 an. Neben der Kampagne enthält "Modern Warfare II" einen Koop-Modus (Special Ops) und einen Mehrspieler-Modus. Der finanziell erfolgreiche Start wird zu Beginn jedoch von technischen Problemen überschattet, die sich auf den verschiedenen Systemen teilweise unterschiedlich darstellen.

Während Playstation-Spieler vom Einfrieren des Spiels (Game-Freeze) in der Multiplayer-Lobby und Audioproblemen berichten, scheinen PC-Spieler von Stabilitätsproblemen mit aktuellen Nvidia-Treibern betroffen zu sein. Auf der Xbox sollen derweil plötzlich Details auf der Mini-Map-Anzeige verschwinden. Von Party-Crashes, Fehlern bei der Spielsuche (Matchmaking), Menü-Zugriffe und KI-Fehler im Single-Player sind zudem Nutzerberichten zufolge alle Systeme betroffen. Activision hat für die Probleme, Patch Notes und den Lösungsfortschritt ein öffentliches Trello-Board angelegt.

Umstritten sind in der Community auch die Crossplay-Optionen beim neuen "Call of Duty"-Teil. Bei aktiviertem Crossplay werden Spieler unterschiedlicher Systeme wie etwa PC, Xbox und Playstation zusammengeführt. So kommen Mehrspieler-Partien schneller zustande, weil sich mehr Spieler auf den Servern tummeln. Allerdings haben PC-Spieler dank präziserer Steuerung mit Maus und Tastatur einen großen Vorteil gegenüber Konsolen-Fans, die mit Gamepad spielen müssen.

Bemerkenswert ist, dass sich Crossplay bei "Modern Warfare 2" ausschließlich auf Playstation-Konsolen deaktivieren lässt – auf der Xbox fehlt diese Möglichkeit bislang. Xbox-Spieler sollen die Crossplay-Funktion allerdings über Umwege in den Privatsphären-Einstellungen der Konsole selbst blockieren können.

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Auf Activision kommt derweil wegen eines virtuellen Schauplatzes Ärger zu: Das Conservatorium Hotel in Amsterdam ist mit einer Nachbildung seines Hotels in "Modern Warfare II" nicht zufrieden und zieht nun rechtliche Schritte in Erwägung. Wie das niederländische Nachrichtenportal De Volkskrant berichtet, wurde das 5-Sterne-Hotel nicht gefragt, ob es mit der Darstellung und Zerstörung in dem Spiel einverstanden ist. Das Hotel heißt in dem Spiel zwar "Breenbergh Hotel", die Ähnlichkeiten sind jedoch deutlich zu erkennen.

Conservatorium Hotel vs. Breenbergh Hotel (2 Bilder)

Das Hotel von außen im Vergleich.
(Bild: Conservatorium Amsterdam und Call of Duty Maps )

Das ist allerdings nicht die erste Multiplayer-Map, die in "Modern Warfare II" für Probleme sorgte. So fehlt im fertigen Spiel die aus der Beta bekannte Multiplayer-Map "Valderas Museum". Ob Nacharbeiten oder rechtliche Gründe für das Fehlen Karte verantwortlich sind, ist bisher nicht bekannt. Activision hat sich dazu noch nicht offiziell geäußert.

Activision möchte für 69 Milliarden US-Dollar von Microsoft gekauft werden. Die "Call of Duty"-Reihe spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle: Sony führt eine mögliche Xbox-Exklusivität der beliebten Shooter-Reihe gegenüber Kartellwächtern als Argument gegen die geplante Übernahme ins Feld. Derweil verspricht Microsoft-Chef Phil Spencer, dass "Call of Duty"-Spiele auch nach Abschluss des Deals auf Playstation-Konsolen erscheinen sollen.

(bme)