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Carnivore-Panne behinderte möglicherweise Anti-Terror-Überwachung

Wolfgang Stieler

Weil das E-Mail-Überwachungssystem Carnivore auch die elektronische Post von Unverdächtigen angezapft hat, löschte ein pflichtbewusster FBI-Angestellter möglicherweise wertvolle Hinweise auf die Terror-Organisation von Osama Bin Laden.

Weil das E-Mail-Überwachungssystem [1] Carnivore der US-Bundespolizei FBI auch die elektronische Post von Unverdächtigen angezapft hat, löschte ein pflichtbewusster FBI-Angestellter sämtliche Daten und damit möglicherweise wertvolle Hinweise auf die Terror-Organisation von Osama Bin Laden. Das geht aus internen FBI-Dokumenten hervor, die die US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Privacy Information Center (EPIC [2]) jetzt veröffentlicht [3] hat.

Laut einer E-Mail vom 5. April 2000 soll ein FBI-Angestellter Carnivore-Daten -- darunter auch die Daten, die das System tatsächlich eigentlich anzapfen sollte -- gelöscht haben, weil das System auch den Datenverkehr von Personen mitgeschrieben hatte, die nicht der Überwachung unterlagen. Laut New York Times erklärte das FBI allerdings, die Daten der überwachten Person seien wiederhergestellt worden. Die Fehlfunktion des Carnivore-Systems sei lediglich auf veraltete und falsche Daten des Internet-Providers zurückzuführen gewesen. Das System arbeite einwandfrei, sei aber sehr empfindlich gegenüber falschen Konfigurationsdaten. (wst [4])


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[1] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/8357/1.html
[2] http://www.epic.org
[3] http://www.epic.org/privacy/carnivore/5_02_release.html
[4] mailto:wst@technology-review.de