Cassini aus dem Wasserdampf des Saturnmonds Enceladus zurück

Eine Raumsonde taucht ab: So tief wie nie zuvor sollte die NASA-Sonde Cassini in die Wolken aus Eisteilchen und Wasserdampf des Saturnmonds Enceladus eindringen. Nach ersten Informationen ist das Manöver gelungen.

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Partikelwolken um Saturnmond Enceladus

Künstlerische Darstellung der Partikelwolken um Enceladus

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christina Horsten
  • dpa

Spektakuläres Manöver einer NASA-Raumsonde: So tief wie nie zuvor ist die Sonde Cassini am Mittwochnachmittag in den Wasserdampf und die Eispartikelwolken des Saturnmonds Enceladus hineingetaucht. Die Mission sei gelungen, vermeldete die Nasa. Die Sonde habe den Vorbeiflug gut überstanden, twitterte die US-Raumfahrtbehörde in der Nacht auf Donnerstag: "Das Raumfahrzeug ist nach dem Vorbeiflug an Enceladus wohlbehalten." Fotos seien in den kommenden Tagen zu erwarten.

Die Mission hatte am Mittwoch so begonnen, wie vorgesehen, wie ein NASA-Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Es folgten mehrere Stunden des Wartens, ob alles nach Plan gelaufen sei. In dieser Zeit war es nicht möglich, mit der unbemannten Sonde zu kommunizieren.

Saturnmond Enceladus (10 Bilder)

Ein zusammengesetztes (Falschfarben-)Panorama von Enceladus
(Bild: NASA/JPL/Space Science Institute)

Cassini war vor rund zwei Wochen schon einmal näher an Enceladus vorbeigeflogen, aber den Wassereiswolken am Südpol ist sie noch nie so nahe gekommen, weswegen die US-Raumfahrtbehörde NASA von einem "historischen Vorbeiflug" spricht. Die Sonde sollte sich dem Saturnmond auf 49 Kilometer nähern und dabei verschiedene Messungen vornehmen und Fotos machen.

Wissenschaftler erhoffen sich von der Mission weitere Informationen über den 1789 entdeckten und nach einem Giganten aus der griechischen Mythologie benannten Saturnmond. Der ist eine Art Eiskugel mit unterirdischem Ozean, aus dessen Inneren Vulkane und Geysire hohe Fontänen aus Wassereispartikeln spucken. Insbesondere suchen sie nach Hinweisen auf einfaches Leben, denn Wasser ist eine Grundbedingung dafür. Die Forscher warnen allerdings, dass es Monate dauern könnte, bis es erste Ergebnisse gibt.

Cassini war 1997 gestartet und 2004 in der Umlaufbahn des Saturn angekommen. Seitdem untersucht die Sonde den Planeten und seine Monde. Die Mission, die gemeinsam mit der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und der Italienischen Raumfahrtagentur Asi erfolgt, soll noch bis 2017 laufen. Im Dezember soll die Sonde unter anderem zum dritten und letzten Mal nah am Enceladus vorbeifliegen, bevor dann 2016 das "große Finale" beginnt: Dann soll "Cassini" mehrfach zwischen dem Saturn und seinen Ringen durchfliegen. (mho)