Cassinis "großes Finale": Überraschend wenig Staub zwischen Saturn und Ringen

Bei ihrem ersten Flug durch den Zwischenraum zwischen dem Saturn und seinen Ringen hat die NASA-Sonde Cassini überraschend wenig Staub registriert. Während Wissenschaftler rätseln, steht für Cassini bereits das zweite Abtauchen bevor.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 103 Kommentare lesen
Cassinis "großes Finale": Überraschend wenig Staub zwischen Saturn und Ringen

So könnte das Manöver aus der Sicht Cassinis ausgesehen haben.

(Bild: 2191201)

Lesezeit: 2 Min.

Die geplanten letzten Orbits von Cassini

(Bild: NASA)

Bei ihrem ersten Flug durch den Zwischenraum zwischen dem Saturn und seinen Ringen ist die Raumsonde Cassini auf überraschend wenige Staubpartikel gestoßen. Das hat das verantwortliche Jet Propulsion Laboratory der NASA unter Berufung auf erste übermittelte Messdaten mitgeteilt. Der verantwortliche Projektmanager Earl Maize spricht sogar von einer "großen Leere", die die Sonde vorgefunden habe. Cassini solle ihre geplante Route nun fortsetzen, während die Wissenschaftler herauszufinden versuchen, warum der Anteil kosmischen Staubs so viel niedriger war als erwartet. Bei ihrem nächsten Abtauchmanöver muss die Sonde schon am heutigen Dienstag deshalb nicht mehr ihre große Antenne als Schutzschild ausrichten.

Cassinis Aufnahmen vor dem Sturz in den Saturn (17 Bilder)

Eine erste Nahaufnahme: Ein riesiger Sturm.
(Bild: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute)

Cassini war vergangenen Mittwoch zum ersten Mal durch den bislang noch relativ unerforschten Zwischenraum zwischen dem Gasriesen Saturn und seinen Ringen hindurch getaucht. Das spektakuläre Manöver ist Teil des "großen Finales" der Mission – eine Reihe von Manövern die die Sonde näher als je zuvor an den Saturn bringt. Diese riskanteren Orbits hatte sich die US-Weltraumagentur fürs Ende der Mission aufgehoben, um den möglichen Schaden bei unvorhergesehenen Ereignissen zu minimieren. Mitte September soll Cassini kontrolliert in den Saturn stürzen, um Saturnmonde, die Leben beherbergen könnten, nicht zu kontaminieren.

Nachdem die NASA-Sonde ihren ersten Flug durch den Zwischenraum abgeschlossen hatte, meldete sie sich vergangenen Donnerstag wohlbehalten bei der NASA zurück. Dort werden die empfangenen Daten noch ausgewertet, aber deutlich wurde schon, dass die Region leerer war, als angenommen. Das zeigen die Analysen des Instruments RPWS (Radio and Plasma Wave Science). Hatte es noch Hunderte Staubpartikel pro Sekunde registriert, als Cassini knapp außerhalb der Hauptringe des Saturn gekreuzt war, wurden nur noch einige wenige Ausschläge registriert. Keines der registrierten Partikel sei größer gewesen als solche, die in Rauch vorkommen (rund ein Mikrometer).

Cassini (18 Bilder)

Blick auf den Saturn und im Detail auf die Erde aus 1,45 Milliarden Kilometern Entfernung
(Bild: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute)

(mho)