Castro: Podcast-App für iOS kämpft mit Schwierigkeiten

Die iOS-App Castro galt lange als gute Alternative zur Podcast-App von Apple. Doch seit einiger Zeit hakt es – derzeit geht fast gar nichts mehr.

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(Bild: Tiny Capital, Montage heise online)

Lesezeit: 2 Min.

Sie ist eine von vielen Alternativen zur Podcast-App von Apple, doch Castro gehörte auf dem iPhone zu den beliebteren. Seit Tagen aber hakt es in der App gewaltig. Dies und die schleppende Weiterentwicklung seit dem Verkauf der App vor mehreren Jahren führen im Netz gerade zu sorgenvollen Diskussionen über die Zukunft des Podcast-Players.

Von offizieller Seite gibt es nur wenige Informationen. "Wir sind uns des aktuellen Datenbankproblems bewusst", heißt es in einem Post, der am frühen Dienstagmorgen deutscher Zeit auf X/Twitter veröffentlicht wurde. In etlichen Kommentaren kritisieren Nutzer der App, dass die Mitteilung erst nach tagelangen Problemen erfolgte. Für weitere Verwirrung sorgt ein Post eines früheren Support-Mitarbeiters, an den sich einzelne Nutzer in ihrer Not wandten. Er schreibt, dass die App sogar für zwei Monate außer Betrieb genommen werde, ohne aber Quellen dafür zu nennen oder seine Aussage zu belegen. Die Antwort auf eine Nachfrage von heise online an die Entwicklerfirma Tiny Podcasts in Kanada steht bislang aus.

Castro begeisterte Rezensenten in der Vergangenheit mit seinem unkonventionellen Ansatz einer Art Inbox für neue Podcast-Folgen. Diese ermöglicht es vor allem Vielhörern, die Reihenfolge neuer Folgen einfach zu ordnen. In einer Abo-Variante namens Castro Plus bieten die Entwickler weitere Funktionen an. Dazu zählen das Importieren von Audiodateien aus anderen Quellen (Sideloading), Funktionen zur Verbesserung des Tons und zur Steuerung anhand von Kapitelmarken. Die Entwickler wechselten im Laufe der Jahre mehrfach ihr Verkaufsmodell.

Die erste Version von Castro wurde im Jahr 2013 vom irischen Start-up Supertop veröffentlicht. Dessen Gründer Pádraig Ó Cinnéide und Oisín Prendiville, die heute in Kanada wohnen, verkauften Castro im Jahr 2018 an Tiny Capital. Pádraig wechselte später zu Apple, wo er nach eigenen Angaben an der Entwicklung der Xcode Cloud beteiligt war.

Nutzer bemängeln, dass die App schon seit dem Verkauf nicht mehr in der vorherigen Intensität weiterentwickelt wurde. Durch die Datenbankprobleme sei es in den vergangenen Tagen zu ständigen Abruffehlern gekommen, die das Aktualisieren der Podcasts, Downloads und das Abrufen von Shownotes beeinträchtigen.

(mki)