Chandrayaan-3: Indische Mission entdeckt weitere Spuren eines "Magmaozeans"

Wissenschaftler finden weitere Beweise dafür, dass die Südhalbkugel des Mondes vor Milliarden Jahren von einem Ozean aus geschmolzenem Gestein bedeckt war.

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Blick auf den Mond durch ein Teleskop

(Bild: Serrgey75/Shutterstock.com)

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Die Südhalbkugel des Mondes war laut Wissenschaftlern einst von einem Ozean aus flüssigem, geschmolzenem Gestein bedeckt. Jedenfalls geht ein Teil der Wissenschaftler laut einer Theorie ("Lunar Magma Ocean") über die Entstehung des Mondes davon aus. Demnach soll die Oberfläche des Mondes vor rund 4,5 Milliarden Jahren nach und nach durch die Kristallisation eines Ozeans aus Magma geformt worden sein.

Die Überreste dieses "Magmaozeans" wollen Forscher im Zuge von Indiens Chandrayaan-3-Mission entdeckt haben. Das geht aus einer kürzlich in Nature veröffentlichten Studie hervor. Vor rund einem Jahr landete der Mondlander Vikram auf dem Südpol. Während der zehntägigen Mission sammelte der Rover Pragyaan mit einem Alphapartikel-Röntgenspektrometer Daten, die Aufschluss über die mineralische Zusammensetzung des Mondbodens geben. Die chemische Zusammensetzung des Mondgesteins wurde bereits mithilfe bisheriger Mondmissionen wie Apollo, Luna und Chang'e ermittelt.

23 Messungen in der Nähe der Landestelle von Chandrayaan-3 zeigen den Forschern zufolge, dass das lokale Mondgelände in dieser Region ziemlich einheitlich ist und hauptsächlich aus Anorthosit (Ferroan Anorthosit, FAN) besteht. "Die Messungen zeigen, dass das Mondterrain an dieser Stelle sehr einheitlich ist und hauptsächlich aus eisenhaltigem Anorthosit besteht", so die Forscher.

Zwar hatte die Apollo-Mission der NASA ähnliche Gesteinsproben aus mittleren Breitengraden des Mondes zur Erde gebracht, doch die Chandrayaan-3-Mission habe nun erstmals direkte Nachweise vom "Südpol des Mondes" geliefert. Die Indian Space Research Organisation plant bereits die nächste Mission, Chandrayaan-4, die Bodenproben zur Erde bringen soll.

(mack)