Chef-Masche: 42 Millionen US-Dollar erbeutet, kurz darauf klicken Handschellen

CEO-Fraud ist eine globale Bedrohung und Kriminelle ergaunern Millionenbeträge. Nun zeigt eine Interpol-Operation, dass sich schnelles Handeln für Opfer lohnt.

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Krimineller mit Magnet zieht Laptop-Daten an

(Bild: Creativa Images/Shutterstock.com)

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Ein Unternehmen in Singapur ist Opfer von E-Mail-Betrug geworden und hat rund 42 Millionen US-Dollar an Betrüger verloren. Da die Firma aber schnell reagiert und weltweit vernetzte Ermittlungsbehörden eingeschaltet hat, wurde ein Großteil der Summe zurücküberwiesen.

Bei der "Chef-Masche (CEO Fraud)" spionieren Betrüger Unternehmen aus, um interne Informationen über etwa Angestellte und Parter herauszufinden. Auf Basis dieser Informationen verschicken sie wie in diesem Beispiel eine gefälschte Mail im Namen eines Zulieferers. Die Absenderadresse wies einen Buchstabendreher auf, sah aber trotzdem noch der legitimen Adresse sehr ähnlich, führt Interpol in einer Mitteilung aus.

Offensichtlich haben die Kriminellen so gut recherchiert und darauf basierend eine glaubhafte Mail verschickt, dass das Unternehmen eine Zahlung von 42,3 Millionen US-Dollar an den Fake-Lieferanten freigegeben hat.

Als sich der echte Zulieferer vier Tage nach der Geldüberweisung an die Betrüger meldete und sagte, dass bei ihm kein Geld eingegangen ist, flog der Betrug auf. Das Unternehmen gibt an, den Fall umgehend an die Polizei in Singapur gemeldet zu haben, die wiederum Interpol eingeschaltet haben.

Die Ermittler führen aus, dass sie bereits am nächsten Tag 39 Millionen US-Dollar beschlagnahmen konnten. In den folgenden Tagen haben sie eigenen Angaben zufolge mehrere Verdächtige festgenommen und weiter 2 Millionen US-Dollar sichergestellt.

Im Jahr 2022 hat unter anderem das FBI 65 Verdächtige verhaftet, denen Business E-Mail Compromise (BEC) vorgeworfen wird.

(des)