Asteroid verursachte wohl Aussterben der Dinosaurier, kein Komet

Anhand von Ruthenium-Isotopendaten geht ein Forschungsteam davon aus, dass die Dinosaurier nicht durch einen Kometen, sondern durch einen Asteroiden ausstarben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 151 Kommentare lesen
Künstlerische Darstellung des Impakts

Künstlerische Darstellung des Impakts

(Bild: Dona Jalufka / Universität Wien)

Lesezeit: 2 Min.

Die wissenschaftliche Auseinandersetzung darüber, ob ein Komet oder ein Asteroid vor 66 Millionen Jahren auf die Erde traf und durch den die Dinosaurier ausgestorben sind, bekommt eine weitere Wendung. Ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat nach eigenen Angaben Hinweise dafür gefunden, dass damals bei Chicxulub im heutigen Mexiko ein kohlenstoffhaltiger Asteroid einschlug. Dafür haben sie eine neuartige Methode angewandt, bei der Einschlagskrater mit Hilfe von Ruthenium-Isotopen bestimmt werden, heißt es in einem Aufsatz im Magazin Science (DOI: 10.1126/science.adk4868).

Das Team hat Gesteine des Kraters untersucht, der durch den Impakt entstand. "Die neuen Ruthenium-Isotopendaten zeigen ganz klar, dass der Chicxulub-Impaktkörper ein kohlenstoffhaltiger Asteroid war, der sich ursprünglich in größerer heliozentrischer Entfernung jenseits der Umlaufbahn des Jupiters gebildet hat", erklärt Christian Köberl von der Universität Wien. Sie stützten daher nicht die Annahme eines Kometeneinschlags.

Bisherige chemische Untersuchungen mit Hilfe der Platinmetall-Gehalte und auch der Chrom-Isotopie wiesen auf einen "kohligen Chondriten" hin, einen sehr ursprünglichen und kohlenstoffreichen Steinmeteorit-Typ, erläutern die Forscher. In den vergangenen Jahren wurden alternative Erklärungen vorgeschlagen, wie ein Einschlag eines Kometen.

Diese Theorie brachten vor gut drei Jahren zwei US-amerikanische Forscher in die Debatte ein. Sie ermittelten anhand von statistischen Analysen und Simulationen, dass ein Komet, der vom Jupiter in Richtung Sonne geschleudert und dort zerrissen wurde, auf seinem Rückweg auf der Erde eingeschlagen sein könnte. Diese Herkunft des Impaktors könnte erklären, warum er unter anderem aus sogenanntem kohligen Chondrit bestand. Ein Komet könnte diese "ungewöhnliche Zusammensetzung" erklären.

In der aktuellen Arbeit geht das Forschungsteam über die geochemische Zusammensetzung von Gesteinen in Kratern aus. Ruthenium kommt nur in sehr geringen Konzentrationen in Erdgesteinen vor, größere Gehalte deuten auf eine meteoritische Zusammensetzung hin. Die Erkenntnisse aus der nun angewandten Untersuchungsmethode seien sehr vielversprechend für weitere Arbeiten zur Identifikation von Impakten und der Zusammensetzung der Impaktoren auf der Erde, schreibt das Team.

(anw)