China Labor Watch erhebt weiter Vorwürfe gegen Samsung

Nach weiteren Untersuchungen in diesem und im vergangenen Monat hat die Arbeitsrechteorganisation in Werken von Zulieferern und von Samsung selbst weiterhin Verstöße gegen arbeitsrechtliche Bestimmungen gefunden.

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Die Arbeitsrechteorganisation China Labor Watch (CLW) hat im Oktober und November weiterhin Missstände in Samsungs eigenen Werken und bei Zulieferern in China gefunden. Nach Untersuchung von fünf Werken in den beiden Monaten hat CLW nach eigenen Angaben festgestellt, dass insbesondere in den Samsung-Fabriken in Dongguan und Tianjin nicht komplett ausgefüllte Arbeitsverträge verwendet, bevorzugt Frauen im Alter von 16 bis 24 Jahren sowie Leiharbeiter eingestellt würden. Außerdem müssen die Arbeiter an ihren Plätzen stehen, obwohl das nicht nötig wäre.

Als möglicherweise größten Verstoß gegen das Arbeitsrecht bezeichnet CLW massive Überstunden. So sollen beim Samsung-Zulieferer Chitwing Mould Industry in Dongguan Arbeiter monatlich mehr als 220 Überstunden abgeleistet haben.

CLW hatte Samsung-Zulieferer und eigene Werke des Unternehmens bereits im September dieses Jahres überprüft und dabei Missstände gefunden; unter anderem auch Kinderarbeit – doch davon war nun nicht die Rede. Diese Woche reagierte Samsung darauf mit einer Mitteilung, laut der das Unternehmen bereits im September innerhalb von vier Wochen 105 Zulieferer mit insgesamt 65.000 Mitarbeitern untersucht hat. Die dabei gefundenen Arbeitsrechtsverstöße sollen behoben werden.

CLW meint, dass sich etwas an den Arbeitsbedingungen ändere sei auch davon abhängig, wie überprüft wird, ob die Richtlinien eingehalten werden. Anstelle von Prüfungskomissionen wäre es nach Ansicht der Arbeitsrechtler aber besser, wenn sich die Arbeiter organisieren könnten oder auch über eine Hotline direkt beschweren. (anw)