China Mobile will kommerzielle Test-Netze für eigenen 3G-Standard aufbauen

Bis Oktober sollen in acht chinesischen Großstädten 3G-Mobilfunknetze auf Basis des einheimischen Standards TD-SCDMA einsatzbereit sein. Dafür gibt der weltgrößte Mobilfunkprovider umgerechnet mehr als drei Milliarden US-Dollar aus.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der chinesische Mobilfunk-Provider China Mobile verschärft das Tempo bei den Planungen zum Aufbau eines 3G-Mobilfunknetzes auf Basis des einheimischen Standards TD-SCDMA (Time Division Synchronous Code Division Multiple Access). Medienberichten zufolge hat das Unternehmen die Netzwerkausrüster Nokia, Ericsson, ZTE, Alcatel Shanghai Bell und Datang Mobile bereits aufgefordert, Gebote für Aufträge mit einem Gesamtvolumen von umgerechnet 2,6 Milliarden US-Dollar abzugeben. Obwohl die Regierung in Peking bislang keine Lizenzen für den Betrieb von 3G-Mobilfunknetzen vergeben hat, will der mit mehr als 300 Millionen Kunden weltgrößte Mobilfunkprovider bis Oktober in acht chinesischen Großstädten zumindest schon einmal "kommerzielle Test-Netze" für TD-SCDMA aufbauen.

Das chinesische Ministry of Information Industry (MII) hatte TD-SCDMA Anfang vergangenen Jahres zu einem nationalen 3G-Mobilfunkstandard für die heimische Telecom-Industrie erklärt, da man nicht bereit war, hohe Lizenzgebühren für Mobilfunkgeräte und -Infrastruktur bereits existierender 3G-Standards zu entrichten. TD-SCDMA ist weder kompatibel zu dem in Europa üblichen Standard W-CDMA noch zum insbesondere in den USA und Japan genutzten CDMA-2000. Der chinesische Standard soll aber den Vorteil haben, dass er mit variablen Bandbreiten und damit effizienter arbeitet. Die Einführung neuer Endgeräte will China Mobile mit umgerechnet 500 Millionen US-Dollar subventionieren. (pmz)