China bietet zwei Kanadier für eine Huawei-Managerin

M. Wanzhou darf Kanada nicht verlassen solange ein Auslieferungsverfahren läuft. China hat 2 Kanadier eingesperrt und schlägt einen Tausch vor. Ottawa lehnt ab.

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Chinesische Flagge

(Bild: dpa, Alex Ehlers)

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Ein Regierungssprecher der Volksrepublik China hat Kanada einen Tausch angeboten: Sollte Kanada Huawei-Finanzchefin Wanzhou Meng ausreisen lassen, wäre das für zwei in China inhaftierte Kanadier "hilfreich". Kanadas Premierminister Justin Trudeau lehnt ab: Solch ein Tauschhandel würde der Welt zeigen, dass es reiche, wahllos ein paar Kanadier festzunehmen, um Kanadas Politik und Rechtsprechung zu erpressen. Würde Kanada darauf eingehen, wären Kanadier nirgends mehr sicher.

Meng darf Vancouver seit Dezember 2018 nicht verlassen. Dort wehrt sie sich gegen die Auslieferung an die USA, wo sie wegen Betrugs angeklagt ist. Bislang ohne Erfolg, da Betrug auch in Kanada illegal ist. Bis auf weiteres wohnt die Huawei-Managerin also weiterhin ihren beiden Luxusanwesen in Vancouver und kann sich in der Stadt zumindest tagsüber frei bewegen.

Kurz nach Mengs Festnahme hat China zwei Kanadier unter dem Vorwurf der Spionage inhaftiert, einen ehemaligen Diplomaten und einen Geschäftsmann. Die beiden Männer, Michael Kovrig und Michael Spavor, sitzen seit Monaten in Einzelhaft, ohne Zugang zu Anwälten oder Familienangehörigen. Inzwischen wurden zwei weitere Kanadier in China wegen versuchten Drogenschmuggels zum Tode verurteilt.

(ds)