Chinesen investierten Rekordsumme in deutsche Unternehmen

Chinesische Investoren haben 2017 eine neue Rekordsumme von ca. 11,2 Milliarden EUR für Firmenübernahmen und -beteiligungen in Deutschland ausgegeben. Die Zahl der Transaktionen sank um 21 Prozent gegenüber 2016.

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Chinesen geben Rekordsumme für Übernahmen deutscher Firmen aus

Unter Staatspräsident Xi Jinping will China die technologische Weltführung übernehmen.

(Bild: kremlin.ru CC BY 4.0)

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2017 haben chinesische Unternehmen laut einer Studie der Beratergesellschaft EY in 247 europäische Unternehmen 57,6 Milliarden US-Dollar investiert. Aus Deutschland befanden sich darunter 54 Unternehmen mit einer Summe von knapp 13,7 Milliarden US-Dollar. Dabei interessierten sich die chinesischen Investoren hauptsächlich für Industrieunternehmen. Großbritannien verzeichnete 44 Unternehmenskäufe oder -beteiligungen für 17,7 Milliarden US-Dollar.

Zu den größten Investitionen der Chinesen in Europa zählten laut der Studie das Logistik-Unternehmen Logicor (Großbritannien), der Ölkonzern Rosneft Oil (Russland), der Energiedienstleister ista International (Deutschland) und die Deutsche Bank (Deutschland). Die meisten Europa-Investitionen chinesischer Unternehmen flossen 2017 nach Großbritannien und Deutschland, vor Luxemburg und dem in der Studie zu Europa gezählten Russland.

China war EY zufolge 2017 in Deutschland viertgrößter Investor hinter den USA, der Schweiz und Großbritannien. Mit Investitionen in 54 verschiedene Unternehmen war Deutschland eins der Hauptzielländer der Chinesen in Europa. Die Expansion in Europa stößt seit 2016 auf politischen Widerstand. Zur gleichen Zeit klagten europäische Firmen über wachsende bürokratische Hindernisse und Einflussnahme durch die Politik in China.

Außerdem hat die Pekinger Führung das erklärte Ziel, die technologische Weltführung zu übernehmen – dazu dient etwa die Übernahme von Hightech-Firmen wie dem Augsburger Roboterbauer Kuka 2016. Daher fordern Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) und andere europäische Politiker gleichwertige Wettbewerbsbedingungen für beide Seiten. (Mit Material der dpa) / (bme)