Chinesische Entwickler werfen Apple monopolistisches Verhalten vor

Der Konzern verstößt nach Ansicht chinesischer Entwickler durch die hohen Provisionen für In-App-Verkäufe und den unbegründeten Rauswurf von Apps gegen Kartellrecht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
iOS 11 China

Apple passt seine Betriebssysteme längst auch speziell für den chinesischen Markt an.

(Bild: Apple-Präsentation)

Lesezeit: 2 Min.

28 chinesische App-Entwickler haben bei der zuständigen Regulierungsbehörde eine Beschwerde über Apple eingereicht: Der iPhone-Hersteller verstoße mit dem App Store gegen Kartellrecht. Der Rauswurf von Apps ohne ausführliche Begründung und die hohen Provisionen, die für In-App-Verkäufe an Apple abzuführen sind, würden ein “monopolistisches Verhalten” darstellen, schreiben die Entwickler, wie das Wall Street Journal berichtet.

iOS-Entwickler müssen generell 30 Prozent des Verkaufspreises an Apple entrichten, dies gilt auch für In-App-Käufe. Nur bei Abonnements verringert sich der Anteil des Herstellers ab dem zweiten Jahr einer laufenden Mitgliedschaft – auf dann 15 Prozent.

Lokale Entwickler würden zudem benachteiligt, weil Apple auf Anfragen nicht in Chinesisch antwortet, so ein weiterer Vorwurf. Dem App Store fehle die nötige Transparenz, erklärte der Anwalt der Entwicklergruppe gegenüber der Wirtschaftszeitung, deshalb habe man sich nun an die Kartellbehörde gewendet. Die Regulierer haben die Angelegenheit bislang nicht kommentiert, wie die Zeitung anmerkt. Apple habe darauf verwiesen, dass die App-Store-Richtlinien für alle Entwickler in allen Ländern gelten und man beim Rauswurf einer App eine Prüfung der Angelegenheit beantragen könne.

China gehört inzwischen zu Apples wichtigsten, größten und wohl auch schwierigsten Märkten: Der Konzern ist bereits mehrfach in das Fadenkreuz staatlicher Stellen geraten, unter anderem mit dem Vertrieb von Filmen im iTunes Store. Mit einer Milliarden-Investition in den chinesischen Taxi-Dienst Didi Chuxing und dem Bau eines eigenen Rechenzentrums im Südwesten Chinas versucht der Konzern, die Wogen wieder zu glätten. Die Entfernung bestimmter Apps – unter anderem der New York Times und jüngst von VPN-Apps – aus dem chinesischen App Store haben dem Unternehmen zudem teils scharfe Kritik eingebracht. (lbe)