Chip-Fabrikant TSMC auf Expansionskurs

Nach der Acer-Chipfertigung übernimmt die taiwanischen Chip-Schmiede TSMC auch den Halbleiterhersteller WSMC.

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Nach der kürzlich angekündigten Übernahme der Acer-Chipfertigung schlägt die taiwanische Chipschmiede TSMC nochmals zu: Ab dem 30. Juni 2000 gehört auch der bisher unter WSMC (Worldwide Semiconductor Manufacturing Corporation) firmierende Halbleiterhersteller zur Taiwan Semiconductor Manufacturing Company.

TSMC ist schon heute das weltgrößte ganz auf die IC-Herstellung spezialisierte Unternehmen. Diese auch als "Foundry" bezeichneten Spezialisten fertigen Halbleiterchips im Auftrag anderer Firmen. Ein anderer Branchenriese ist beispielsweise UMC.

Halbleiter aus den fernöstlichen Chipfabriken finden sich in jedem PC und vielen anderen digitalen Geräten. Bei den IC-Spezialisten lassen praktisch alle großen Marken der Computerbranche ihre Entwicklungen in Silizium backen. So laufen S3-Grafikchips beispielsweise bei UMC von den Bändern, TSMC beliefert den Chipsatzanbieter VIA -- und wurde von Intel schon 1990 als "Quality Supplier" zertifiziert.

Die Fusion mit WSMC erfolgt gleichzeitig mit der Einverleibung der Acer-Chipfertigung; danach wird TSMC über eine jährliche Fertigungskapazität verfügen, die 3,4 Millionen 200-Millimeter-Wafern entspricht. TSMC betreibt derzeit 8 Fabriken. Mit Philips besteht ein Joint-Venture zum Aufbau einer Fab in Singapur; eine weitere 200-mm-Fab und eine Anlage zur Verarbeitung von 300-mm-Scheiben sind bereits im Bau. Nach Unternehmensangaben betrug das Umsatzwachstum in 1999 etwa 45 Prozent.

Ein großer Teilhaber der TSMC, deren Aktien auch an der New Yorker Börse notiert sind, ist die taiwanische Acer Group; das Unternehmen Winbond, Anbieter von Chips für PC-Mainboards, hält etwa 13 Prozent der Anteile an WSMC. Die gegenseitige Verflechtung der Hersteller setzt sich damit immer weiter fort. (ciw)