Chiphersteller ZMD wächst gegen den Branchentrend

"Zentrum für Mikroelektronik Dresden" rechnet mit deutlicher Umsatzsteigerung und verstärkt seine Präsenz in den USA.

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  • dpa

Der Chiphersteller Zentrum für Mikroelektronik Dresden (ZMD) erwartet entgegen dem allgemeinen Branchentrend auch in diesem Jahr ein Wachstum. Das Unternehmen will den Umsatz um 5 Millionen Euro auf 75 Millionen Euro steigern. Bis 2006 peilt es einen Umsatz von 200 Millionen Euro an. Dafür werden den Angaben zufolge rund 150 Millionen Euro in Ausrüstungen und Software investiert. Zudem verstärkt ZMD seine Präsenz in den USA. Am 24. Juni soll in New York eine Zweigstelle eröffnet werden.

"Dies entspricht unserer Strategie, uns auf dem wichtigen USA-Markt fest zu positionieren und unsere unternehmerischen Aktivitäten international auszuweiten", sagte ZMD-Vorstandsvorsitzender Thilo von Selchow. Er verwies darauf, dass bereits 40 Prozent der Umsätze in den USA getätigt werden.

Die rund 700 ZMD-Mitarbeiter produzieren mehr als 100 überwiegend anwendungsspezifische Chipsätze, Speicher und Prozessoren. Sie werden beispielsweise in der Automobil- und Industrieelektronik, der Medizintechnik und für Infrarot-Schnittstellen für Handys und Fernbedienungen.

Das Unternehmen war 1999 an die Sachsenring AG (Zwickau) privatisiert worden. Ende 2000 gab der heute wirtschaftlich angeschlagene Autozulieferer die Mehrheitsanteile ab. Sachsenring ist damit über die Investorengemeinschaft Global Asic nur noch indirekt an ZMD beteiligt. Die wirtschaftliche Lage von Sachsenring hat laut ZMD keine Auswirkungen auf den Produzenten von Chipsätzen.

Die Beteiligungsgesellschaft Global Asic GmbH hält 83,6 Prozent der ZMD-Anteile. Der Freistaat ist mit 10 Prozent beteiligt. 6,4 Prozent hält die Industriekreditbank. Die Eigenkapitalquote liege bei 60 Prozent. (dpa) / (tol)